Zertifikate Report Walter Kozubek

Risk-On-/Risk-Off-Zertifikate auf der Suche nach Outperformance

19.04.12 09:57 Uhr

Risk-On-/Risk-Off-Zertifikate auf der Suche nach Outperformance | finanzen.net

Fisher-Gartmann-Risk-Index basiert auf breitem Anlageuniversum

In einem positiven Marktumfeld nicht nur die Gesamtmarktrendite – das sogenannte Beta – vereinnahmen, sondern darüber hinaus noch eine relative Überrendite – das sogenannte Alpha – erzielen – das ist der Ansatz, den der Fisher-Gartmann-Risk-Index verfolgt. Der Indexkonzeption ging eine empirische Untersuchung derjenigen Anlageklassen voraus, die sich in sogenannten Risk-On-Marktphasen – gekennzeichnet durch erhöhten Risikoappetit und steigende Preise – besonders positiv entwickeln. Insbesondere Aktien- sowie Rohstoffindizes, aber auch Rohstoffwährungen gelten demnach als offensiv. Eher unterdurchschnittlich entwickelten sich Staatsanleihen und sogenannte Safe-Haven-Währungen wie Japanischer Yen und Schweizer Franken. Diese defensiven Anlagen können vielmehr in sogenannten Risk-Off-Marktphasen zulegen, wenn das Bedürfnis nach Sicherheit groß ist und hohe Renditeerwartungen in den Hintergrund treten.

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Long-Zertifikat für Risk-On-Phase, Short-Zertifikat für Risk-Off-Phase

Der Fisher-Gartmann-Risk-Index bildet die Wertentwicklung von insgesamt 35 Komponenten ab. Dabei handelt es sich um 30 Kaufpositionen in offensiven Anlagen sowie fünf Verkaufspositionen in defensiven Anlagen. Die Verkaufspositionen erfüllen dabei einen doppelten Zweck: Zum einen finanzieren sie eine Erhöhung der Long-Positionen, zum anderen soll durch sie eine Überrendite generiert werden. Prozentual stellt sich somit eine Gewichtung von 150 Prozent Long-Positionen gegenüber 50 Prozent Short-Positionen ein. Während sich die ersteren jeweils zu Dritteln aus Energierohstoffen, Aktienindizes sowie Metallen, Agrarrohstoffen und Währungen zusammensetzen, bestehen die letzteren zu zwei Dritteln in Staatsanleihen und einem Drittel in defensiven Währungen. Vierteljährliche Anpassungstermine sorgen für eine regelmäßige Neugewichtung.

Die UBS bietet für Risk-On-Phasen ein Fisher-Gartmann-Risk-Index Long-Zertifikat (ISIN: DE000UBS0NN7) an. Außerdem ist für Risk-Off-Phasen ein Short-Zertifikat (ISIN: DE000UBS0FF9) verfügbar, dass die Entwicklung des Index genau umkehrt. Da der Index in US-Dollar notiert, besteht ein Währungsrisiko. Die Zertifikate sind mit zwei produktspezifischen Stopp-Loss-Schwellen versehen, die vor hohen Verlusten bzw. dem Totalverlust schützen sollen: Sobald ein Zertifikat mehr als 25 Prozent gegenüber dem Emissionspreis oder mehr als 60 Prozent gegenüber Vortagesschlusspreis verliert, wird es sofort fällig. Die jährliche Managementgebühr wird täglich verrechnet und beträgt jeweils 1,25 Prozent, darin enthalten sind 0,75 Prozent Bestandsprovision.

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ZertifikateReport-Fazit:
Die Fisher-Gartmann-Risk-Index-Zertifikate richten sich an Investoren, die Gesamtmarktinvestments präferieren und anlagenklassenübergreifende Long- oder Short-Positionen eingehen möchten. Wenngleich die Indexkonzeption schlüssig und transparent erscheint, verbleibt die Entscheidung, ob gerade eine Risk-On oder eine Risk-Off-Phase vorliegt, letztendlich beim Investor.

Autor: Thorsten Welgen

Walter Kozubek ist Herausgeber des ZertifikateReports. Dieser kostenlose PDF-Newsletter erscheint zwei bis drei Mal im Monat. Zusätzlich ist Herr Kozubek auch Herausgeber des HebelprodukteReports, sowie einer der Betreiber des Internetratgebers www.geld.com
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