Garant Anleihe auf Rohstoff-Strategieindex
18 Rohstoffe ohne Grundnahrungsmittel als Anlageuniversum.
Der Terminmarkt für Rohstoffe weist im Vergleich zum Terminmarkt für Finanzinstrumente eine Besonderheit auf: Während die Preise für Financial Futures sämtlich erwartungsfrei sind sie bilden sich aus dem Kassapreis zuzüglich der Finanzierungskosten abzüglich etwaiger Erträge , fließen in die Preisbildung für Commodity Futures neben diesen Faktoren auch Markterwartungen mit ein. Dies zeigt sich deutlich beim Öl, dessen nächster Verfalltermin, der Front Month, immer auch als Gradmesser geopolitischer Unwägbarkeiten gilt.
Verbindet man die Futurespreise ihrer Fälligkeit nach miteinander, ergibt sich eine Terminkurve, die entweder mit den Restlaufzeiten der Kontrakte ansteigt (Contango) oder aber abfällt (Backwardation). Wer sich über längere Zeiträume hinweg mittels Futures in den Rohstoffmärkten positioniert, hat mit der Formation der Kurven bereits seine Erfahrungen gemacht. Da eine Long-Position vor jeder Fälligkeit in den nächsten Termin gerollt werden muss, fallen bei unveränderten Preisen im Contango periodisch Rollverluste an, während in einer Backwardation Rollerträge entstehen (auf der Short-Seite verhält es sich naturgemäß spiegelbildlich).
100 Prozent Kapitalschutz – aber nur zum Laufzeitende
Verschiedene Indexstrategien versuchen nun, ohne die fundamentale Analyse einzelner Rohstoffe sondern mit rein quantitativer Analyse aus den verschiedenen Preisstrukturen Profit zu schlagen. Die HVB berechnet hierzu den Cross Commodity Long/Short III Risk Control 8 Index, der in einem Anlageuniversum von 18 Einzelrohstoffen (ohne Grundnahrungsmittel) jeweils sieben Shortpositionen in Rohstoffen mit erwarteten Rollverlusten und sieben Longpositionen bei erwarteten Rollgewinnen einnimmt. Bedauerlicherweise drosselt ein Volatilitätsfilter den Investitionsgrad des Index bei steigender Schwankungsbreite der Rohstoffe bis auf null Prozent. Eine Call-Option auf diesen Index aufgrund des Volatilitätsfilters sehr günstig wird mit einer Nullkuponanleihe zur HVB-Rohstoff Garant Anleihe (DE000HVB1GB6) kombiniert. Diese zahlt am Fälligkeitstag (12.11.21) die positive Entwicklung des Index als Kupon aus – sonstige Zinszahlungen kommen nicht vor. Bei einer negativen Indexperformance greift der 100prozentige Kapitalschutz der Emittentin, deren Bonität derzeit durch die Agenturen S&P mit A und Moody’s mit A3 bewertet wird, und Anleger erhalten den Nominalwert zurück.
ZertifikateReport-Fazit: Da das Kapital dieser Anleihe ohnehin geschützt ist, wirkt ein Volatilitätsfilter als Bremse – ohne diesen wäre die Call-Option jedoch zu teuer geworden, um eine ungedeckelte 1:1-Partizipation darstellen zu können. Wer die Sicherheit einer HVB-Anleihe mit einem diversifizierten Rohstoffinvestment koppeln möchte, kann bis zum 08.11.13 mit einem Ausgabeaufschlag von 2 Prozent zeichnen.
Walter Kozubek ist Herausgeber des ZertifikateReports und HebelprodukteReports. Die kostenlosen PDF-Newsletter erscheinen wöchentlich. Weitere Infos: www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de
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