ZertifikateJournal-Kolumne

Mit Rabatt und angezogener Handbremse

08.02.24 10:49 Uhr

Mit Rabatt und angezogener Handbremse | finanzen.net

Die Zalando-Aktie gehört im laufenden Jahr 2024 bis dato zu den schwächsten Aktien innerhalb der Auswahlindizes DAX, MDAX und SDAX.

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Aktien

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In der Spitze hat der Titel allein seit dem Jahreswechsel um 25,6 Prozent eingebüßt. Damit setzt sich die Talfahrt, die Im Sommer 2021 begonnen hatte, ungebremst fort. Während Anleger damals mehr als 105 Euro je Aktie hinblättern mussten, sind die Anteilscheine inzwischen rund 82 Prozent niedriger zu haben.

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Der Hype ist vorbei

Die Gründe sind hinlänglich bekannt. Gehörte Zalando, wie viele andere E-Commerce-Unternehmen auch, in den Pandemiejahren 2020 und 2021 zu den großen Gewinnern, ist von dieser Euphorie längst keine Spur mehr. Im Gegenteil: Die geringere Ausgabenbereitschaft der Konsumenten spiegelte sich im Jahr 2023 erneut in deutlich gesunkenen Gesamtumsätzen im deutschen E-Commerce wider, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) in einer aktuellen Studie ermittelte. Demnach fiel der Brutto-Umsatz mit Waren 2023 erstmals zweistellig um 11,8 Prozent auf 79,7 Mrd. Euro. Der Anteil des E-Commerce mit Waren am gesamten Einzelhandel im engeren Sinn (inklusive Lebensmittel, aber ohne Apotheken-Umsätze) ging Schätzungen zufolge von 11,8 Prozent auf 10,2 Prozent zurück. Die Erklärung: Seit dem Ende der Pandemie gehen die Konsumenten wieder verstärkt in stationäre Geschäfte, anstatt online zu shoppen.

Der Wettbewerb nimmt zu

Hinzu kommt die immer stärker werdende Konkurrenz von chinesischen Billig-Plattformen. Laut dem Marktforschungsunternehmens Appinio haben bereits 26 Prozent der Deutschen in den vergangenen sechs Monaten über Temu eingekauft - Temu ist die internationale Shopping-App des chinesischen Tech-Konzerns PDD Holdings. Deren rasche Verbreitung in Deutschland ist auf die unschlagbar günstigen Preise zurückzuführen. Anbieter wie Zalando haben nicht zuletzt aufgrund ihrer höheren Kostenbasis das Nachsehen.

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Moderate Bewertung

Die Frage ist nun, ob die Negativnachrichten im Aktienkurs von Zalando schon "eingepreist" sind. Zumal der bevh für den weiteren Verlauf des Jahres 2024 ein Ende des Abwärtstrends und für das Gesamtjahr ein nominales Umsatzwachstum im gesamten E-Commerce von zwei Prozent erwartet. In der Tat zeichnete sich auch bei der Zalando-Aktie in den vergangenen Tagen eine gewisse Stabilisierung ab. Ausgehend vom Tief hat sich der Kurs um rund 20 Prozent nach oben gearbeitet. Aus Bewertungsgesichtspunkten ist Zalando sicherlich nicht mehr teuer, schließlich ist der Konzern nicht mal mehr mit dem halben Umsatz bewertet, was für E-Commerce-Firmen eher wenig ist.

Mit Teilschutz investieren

Doch solange die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 und insbesondere für das vom Weihnachtsgeschäft geprägte wichtige Schlussviertel nicht vorliegen, dürften die Unsicherheiten anhalten. Anleger sind daher gut beraten, mit Teilschutz in Zalando zu investieren, wobei derzeit gerade Discountzertifikate mit hervorragenden Konditionen aufwarten. Zum Beispiel ermöglicht ein Papier von BNP Paribas (ISIN DE000PN9Y0S0) im Dezember dieses Jahres einen Maximalertrag von 13,7 Prozent, der sogar dann erreicht wird, wenn die Zalando-Aktie am Ende bis auf 15,00 Euro gefallen ist. Der Sicherheitspuffer beträgt 20,1 Prozent.

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Mit angezogener Handbremse hebeln

Wer es offensiver mag, kann alternativ zu einem Discount Call-Optionsschein von Morgan Stanley greifen (ISIN DE000ME74462). Basispreis und Cap sind bei 14,00 Euro bzw. 15,00 Euro eingezogen. Wenn die Zalando-Aktie am Laufzeitende mindestens 15,00 Euro erreicht, generiert der Schein seine aktuelle Maximalrendite von 19,1 Prozent, was einer Rückzahlung von 1,00 Euro entspricht. Für jeden Cent, den die Aktie am Laufzeitende unterhalb dieser Marke notiert, werden vom maximalen Rückzahlungsbetrag 0,01 Euro abgezogen. Bei einem Kurs der Zalando-Aktie auf oder unter 14,00 Euro am Laufzeitende verfällt der Discount Call wertlos. Wegen dieses Totalverlustrisikos sollten Anleger nur wenig Kapital einsetzen.



Wolfgang Raum ist seit Mitte 2005 Chefredakteur des ZertifikateJournal Deutschland. Insgesamt kann Raum auf mehr als 15 Jahre Berufserfahrung im Kapitalmarkt-Journalismus verweisen. Unter anderem war der 41-Jährige mehr als fünf Jahre für das Anlegermagazin CAPITAL Depesche verantwortlich. Neben seiner wöchentlichen Kolumne in der „Euro am Sonntag“ ist er regelmäßig als Experte in TV-Shows zu Gast, beispielsweise bei Bloomberg.TV und der 3satBörse. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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11.12.2024Zalando NeutralJP Morgan Chase & Co.
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