Santa Ben und der DAX
Das nennt man einen Durchmarsch. Nur binnen eines Monats hat der DAX gut 600 Punkte hinzugewonnen. Chapeau!
Und das trotz eines schwierigen Umfelds mit Dividendenkürzungen, Gewinnerosionen, Konjunktursorgen, Euro-Krise, Fiskalklippe und und und … Aber das ist nur die eine Seite. Auf der anderen: die Geldflut. Die Notenbanken haben Geld (an den Finanzmärkten) nahezu wertlos gemacht, was unter anderem daran deutlich wird, dass man als Anleger (Sparer) für sein Kapital kaum noch Zinsen bekommt. Bei Bundesanleihen sind die Zinsen bei Laufzeiten bis zu zwei Jahren derzeit negativ – man muss somit noch Geld mitbringen, damit der Bund das Geld verwahrt. Ab drei Jahren Laufzeit gibt es 0,04 Prozent – pro Jahr wohlgemerkt. Und bei zehn Jahren Laufzeit sind es 1,45 Prozent pro Jahr. Das heißt, wer 1.000 Euro anlegt, bekommt nach zehn Jahren 1.154,84 Euro ausgezahlt.
In den USA kommen die Haushaltsverhandlungen nicht so schnell voran … da ist aber “Santa Ben” sofort zur Stelle. Die US-Notenbank mit ihrem Vorsitzenden Ben Bernanke kündigte gestern an, dass sie ihr Anleihen-Aufkaufprogramm nun auf 85 Milliarden Dollar monatlich zu verdoppeln gedenkt.
Wie das alles dem DAX zugute kommt? Nun, er besteht aus Sachwerten, also so ungefähr dem genauen Gegenteil von (Papier-)Geldwerten und ist somit für viele Anleger wohl das, was Frau Merkel als „alternativlos“ bezeichnen würde. So treibt es viele in Aktien, die (noch) ordentliche Dividendenrenditen zahlen. Der österreichische Ökonom Ludwig von Mises nannte das einmal düster eine „Katastrophenhausse“.
Im DAX sieht es nach der Aufwärtsbewegung nun so aus, als könnte sich ein „Hanging Man“ herausbilden, was zumindest kurzfristig eine Konsolidierung bedeuten könnte, aber wer weiß das schon angesichts dieser kuriosen Situation an den Finanzmärkten.
Bei einem Discount-Zertifikat auf den DAX (DE000DZ4K0C5) von der DZ Bank können Anleger aktuell eine Rendite von 6,8 Prozent (pro Jahr) erzielen. Dafür darf der Cap bei 7300 Punkten bei Laufzeitende am 18. Dezember 2013 allerdings nicht unterschritten sein. Der Discount gegenüber dem Direktinvestment (Kauf des DAX) beträgt derzeit 10,0 Prozent.
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