Twitter: Ernüchternde Offenheit
Interimschef Jack Dorsey hat die Twitter-Aktie in den Keller geschickt. Nun ist selbst ein Fall auf den einstigen Ausgabepreis möglich.
von Christian Scheid, ZertifikateJournal
Die Twitter-Aktie fuhr zuletzt Achterbahn. Erst ging es steil nach oben, dann plumpste der Titel in den Kurskeller. Aber alles der Reihe nach: Ende Juli präsentierte Twitter die Zahlen fürs zweite Quartal. Dass der Konzern rote Zahlen schreibt, daran hat sich die Börse inzwischen gewöhnt.
Und immerhin konnte Twitter das Minus eindämmen. Nach 145 Millionen Dollar stand diesmal ein Verlust von 137 Millionen in der Bilanz. Auch in Sachen Umsatz konnte der Konzern die Markterwartungen schlagen. Dieser erhöhte sich um 61 Prozent auf 502 Millionen Dollar. Davon entfielen 88 Prozent auf das zukunftsträchtige Geschäft mit mobilen Anzeigen auf Smartphones oder Tablets.
So weit, so gut. Dann kam der Auftritt von Twitter-Interimschef Jack Dorsey - und der verdarb Investoren gründlich die Laune. Sämtliche bisher eingeleiteten Maßnahmen hätten noch nichts dazu beigetragen, die Nutzerzahlen zu steigern. "Das ist inakzeptabel", so der Chairman bei einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Die Zahl der User ist in den vergangenen drei Monaten gerade mal um zwei Millionen aktive Mitglieder gestiegen. Das entspricht nicht mal einem Plus von einem Prozent. Finanzchef Anthony Noto packte noch eins drauf: Twitter sei bei Menschen weltweit bekannt - doch sei es "nicht klar, warum sie Twitter nutzen sollten". Im Klartext: Das Unternehmen wächst praktisch nicht mehr und weiß auch nicht, wie man das ändern, geschweige denn den Sprung in die Gewinnzone schaffen könnte.
Auf sinkenden Kurs setzen
Angesichts dieser ernüchternden Offenheit scheint es nur eine Frage der Zeit, bis die Aktie auf ihren Ausgabepreis von 26 Dollar zurückfällt. Aktuell ist der Titel davon nur noch rund sechs Prozent entfernt. Höchste Zeit, um auf die Short-Seite zu gehen. Ein Turbo-Put-Optionsschein von Vontobel (ISIN: DE 000 VS2 861 8) wandelt Kursverluste der Twitter-Aktie mit einem Hebel von 2,6 in Gewinne um. Ein Fall auf den Ausgabepreis würde also in einen Gewinn von rund 37 Prozent münden. Da der Hebel auch umgekehrt wirkt, sollten sich nur spekulative Anleger in dem Schein engagieren.Weitere News
Bildquellen: 1000 Words / Shutterstock.com, Quka / Shutterstock.com
Nachrichten zu Twitter
Analysen zu Twitter
Datum | Rating | Analyst | |
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11.07.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
17.05.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
14.04.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
17.11.2021 | Twitter Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
13.09.2021 | Twitter Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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10.02.2021 | Twitter overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
16.12.2020 | Twitter overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
20.07.2020 | Twitter buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
01.05.2020 | Twitter buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
03.04.2020 | Twitter buy | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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11.07.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
17.05.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
14.04.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
21.07.2020 | Twitter Hold | Deutsche Bank AG | |
07.02.2020 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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17.11.2021 | Twitter Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
13.09.2021 | Twitter Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
26.10.2018 | Twitter Underweight | Barclays Capital | |
27.07.2018 | Twitter Sell | Pivotal Research Group | |
11.07.2018 | Twitter Reduce | Nomura |
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