Crash-Monat September?
In den vergangenen Jahrzehnten zeigt sich im durchschnittlichen Jahresverlauf im August und September ein Minus.
Bei genauerer Betrachtung der einzelnen Zeiträume fällt allerdings auf, dass das negative Monatsergebnis im September vor allem auf einige wenige Male beschränkt ist, in denen der Rücksetzer dafür aber durchaus üppig war. Besonders der September in den Jahren 2001 und 2002 hatte es mit hohen zweistelligen Verlusten in sich!
Oktober als eigentlicher Crash-Monat?
Vor dem Platzen der Dotcom-Blase sowie den Terroranschlägen vom 11. September im Jahr 2001 galt der Oktober als der eigentliche Crash-Monat. Schließlich hatte die Weltwirtschaftskrise 1929 ihren Ausgang am "Black Friday" im Oktober dieses Jahres. Im Jahr 1987 kam es dann zum "Black Monday", der ebenfalls im Oktober zu einem Einbruch um 20 Prozent führte.
Come back in september?
Trotz dieser bemerkenswerten Einbrüche an den Aktienmärkten hat sich der Oktober doch immer wieder fester als der vorausgegangene September gezeigt. Dies führt dazu, dass der September im Durchschnitt ein deutlich schlechteres Ergebnis als der Oktober erkennen lässt. Besonders anschaulich zeigt dies der Verlauf im vergangenen Jahr, als es im September zu einem deutlichen Einbruch kam, der beim DAX im Oktober wieder ausgeglichen werden konnte. Wenngleich nicht davon auszugehen ist, dass sich dieses Muster auch in diesem Jahr wiederholt, hat sich doch langfristig der Einstieg Ende September bewährt. Dies besagt auch die alte Börsenweisheit, dass man dem Aktienmarkt im Mai den Rücken kehren sollte, dafür aber im September wieder zurückkehrt!
Gefahr eines Abschwungs nimmt zu!
In den vergangenen Jahrzehnten neigten die Aktienmärkte besonders nach einem Zyklus steigender Zinsen zu einem Abschwung, der sich meist über eine längere Zeit erstreckte. Die raschen Zinsanhebungen der US-Notenbank sowie der Europäischen Zentralbank sorgen nun einmal für eine solche Konstellation, so dass die Gefahr eines mittelfristigen Abschwungs zunimmt. Unter diesem Aspekt könnte sich das zuvor erwähnte Muster von Oktober bis Dezember doch schwächer offenbaren, als dies aktuell erwartet wird. In der Vergangenheit war ein Anstieg der Sorglosigkeit bis hin zu einem klar erkennbaren Optimismus immer wieder ein entsprechendes Anzeichen dafür, so dass es sinnvoll ist, auf diese Signale in den kommenden Wochen besonders zu achten!
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.