… come back in september?
Geht es nach der alten Börsenweisheit "sell in may and go away ...", so bietet sich nach den schwächeren Sommermonaten der September zum Wiedereinstieg an.
Allerdings macht es einen Unterschied, ob man Anfang oder Ende September am Aktienmarkt wieder aktiv wird. Legt man über die negative Saisonalität zudem noch den US-Wahlzyklus, so zeigt sich für den September ein steiler Einbruch. Erst Anfang Oktober würde sich unter dieser Betrachtungsweise ein Einstieg anbieten!
Sprengstoff durch Wahl in Italien!
Die durch den Krieg in der Ukraine teuren Energiepreise dämpfen den Ausblick auf eine rasche konjunkturelle Erholung. Vielmehr werden damit Unternehmen wie auch Verbraucher deutlich belastet. Gleichzeitig führen die hohen Energiepreise auch zu einer steigenden Inflation, die bereits jetzt ein beachtliches Maß angenommen hat. Diesbezüglich wird in dieser Woche der Donnerstag spannend werden. Während die USA bereits seit Monaten die Zinsen zur Bekämpfung der Inflation anheben, steht die Europäische Zentralbank mittlerweile unter Zugzwang. Im Vorfeld der am Donnerstag stattfindenden Zinsentscheidung der EZB gehen die Marktteilnehmer vermehrt von einem klaren Zeichen der europäischen Notenbanker aus. Hier rechnet man bereits mit einem Zinsschritt von 75 Basispunkten. Die EZB ist allerdings durch die hohe Verschuldung einzelner Staaten eingeschränkt. Schließlich würden die Schulden mit höheren Zinsen zusätzlich steigen. Dabei richtet sich der Blick vor allem auf Italien. So findet am 25. September dort die Parlamentswahl statt. Im Vorfeld zeichnet sich ein klarer Vorsprung der rechts-nationalen Partien ab. Dies würde für die EZB ein weiteres Problem darstellen und dem Euro einen weiteren Dämpfer verpassen.
Vertrauen in Unternehmen rückläufig!
In der Regel geht man davon aus, dass das Management Vertrauen in das eigene Unternehmen hat und entsprechend Aktien hält bzw. zukauft. Wie das "Handelsblatt" berichtet, fiel die Zahl der Aktienkäufe von Firmeninsidern hierzulande auffallend niedrig aus. Damit folgt der August dem Trend, welcher auch schon im Juni und Juli zu beobachten war. Dies lässt erwarten, dass die Unternehmenslenker von weiteren Problemen in den kommenden Monaten ausgehen. In diesem Szenario ist von einem weiterhin schwachen Aktienmarkt auszugehen! Im Hebelzertifikate-Trader hatten wir im August unter anderem einen Turbo-Short auf den MDAX (WKN UH8AL2) vorgestellt, mit der sich das Szenario eines weiter fallenden Aktienmarkts profitabel umsetzen lässt.Viel Erfolg an den Börsen,
Stephan Feuerstein Hebelzertifikate.de
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.