China setzt Impulse!
Lange Zeit galt China als Zugpferd der globalen Wirtschaftsentwicklung. Damit konnte auch eine rückläufige Entwicklung westlicher Märkte rasch wieder aufgefangen werden. Dies scheint sich nun zu ändern und dürfte auch hierzulande in den kommenden Monaten weitere Spuren hinter sich lassen!
Wirtschaftsaufschwung stottert!
Die wirtschaftlichen Daten, welche China zum Wochenauftakt präsentiert hat, sorgen nicht unbedingt für Hoffnung auf einen raschen Anstieg der Wirtschaftsentwicklung. Auch die Industrieproduktion sowie die Einzelhandelsumsätze blieben hinter den Erwartungen zurück. Etwas unerwartet kam die Senkung der Zinsen. Die chinesische Zentralbank zeigt damit, dass man sich des bislang noch nicht wie erwarteten Aufschwungs bewusst ist. So war nach der Öffnung Shanghais nach dem coro¬na¬bedingtenLockdown die Hoffnung groß, dass die Wirtschaft wieder Fuß fasst. Die bisherigen Daten wirken allerdings enttäuschend, womit China als "globaler Konjunkturimpuls" vorerst weiter ausfallen dürfte! Schließlich dürfte China auch vor dem Parteitag im November nicht von der kompromisslosen Corona-Politik abweichen, was immer wieder zu Dämpfern in der Wirtschaftsentwicklung führt. Last but not least hinterlässt auch die Krise bei den chinesischen Bauträgern weitere Spuren. Die damit rückläufige Nachfrage nach Rohstoffen sollte die Preise vorerst weiter sinken lassen.
Starke Abhängigkeit sorgt für Probleme
Unternehmen, die sehr aktiv auf dem chinesischen Markt sind, dürften daher weiter unter Druck bleiben. Hierzulande richtet sich der Blick diesbezüglich auf die Autobauer. Doch auch der Ölpreis gibt zum Wochenauftakt weiter nach, was ebenfalls auf die lahmende Wirtschaftsentwicklung Chinas zurückzuführen ist. Insgesamt könnte das "Schwarze Gold" vorerst weiter unter Druck bleiben, da der Kurs derzeit weitere Verkaufssignale ausbildet. Ein kurz- bis mittelfristiger Rücksetzer im Bereich um 15 Prozent ist daher nicht unwahrscheinlich. An der Tankstelle dürfte sich dies hierzulande allerdings nicht wirklich bemerkbar machen, da der Euro ebenfalls weiter auf Talfahrt bleiben dürfte. Hier sind nach 20 Jahren erstmals wieder dauerhaft Notierungen unterhalb der Parität möglich!
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.