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Wenn die Angst kommt: Von steigender Volatilität profitieren

14.02.18 15:00 Uhr

Wenn die Angst kommt: Von steigender Volatilität profitieren | finanzen.net

Anleger können mit Hebelpapieren von künftigen Turbulenzen der amerikanischen und europäischen Märkte profitieren.

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4.947,1 PKT 75,7 PKT 1,55%

5.942,5 PKT 73,9 PKT 1,26%

15,4 PKT -0,1 PKT -0,38%

von Gian Hessami, €uro am Sonntag

Brechen die Aktien ein, rechnen Börsianer mit zunehmenden Kursausschlägen, und die Volatilität steigt. Diese Unsicherheit ist messbar. Der VDAX-New-Index, der die erwartete Schwankungsbreite der DAX-Werte für die kommenden 30 Tage anzeigt, notiert derzeit bei 28 Prozentpunkten - so hoch wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Der Grund für die jüngsten Turbulenzen sind die steigenden Zinsen am US-Markt.

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Anlegern ist es möglich, sich gegen Aktienkursverluste ab­zusichern, indem sie mit Derivaten auf einen steigenden Volatilitätsindex setzen. Während es auf den VDAX-New keine ­Produkte gibt, finden sich sowohl auf den Volatility Index (VIX) als auch auf den VStoxx-Index Hebelpapiere. Der VIX ist ein guter Gradmesser für erwartete Schwankungen des US-Leitindex S & P 500. Der VStoxx misst die Volatilität des europäischen Börsenbarometers Euro Stoxx 50.

Investoren können mit einem Open-end-Knock-out-Zertifikat (ISIN: DE 000 CV8 1RF 0) der Commerzbank mit einem Hebel von 2,2 auf steigende VIX-Kurse spekulieren. Das unterlegte US-Angstbarometer notiert derzeit bei 28 Prozentpunkten. Solch ein Papier hätte sich beim Flash Crash von Montag auf Dienstag ungefähr verdreifacht und wäre damit eine gute Absicherung für erlittene Börsenverluste gewesen.
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Fällt die Volatilität jedoch umgekehrt, sind hohe Verluste möglich. Die Knock-out-Schwelle liegt bei 15,7 Prozentpunkten. Erreicht der Index diese Barriere, ist das eingesetzte Kapital komplett weg.

Wer davon ausgeht, dass es in der Eurozone demnächst zu größeren Kursschwankungen kommt, der kann sich das Knock-out-Papier der Com­merzbank auf den VStoxx (DE 000 CV6 JKG 4) mit einem Hebel von 1,73 ansehen. Der VStoxx steht aktuell bei 31 Prozentpunkten. Berührt der Basiswert die K.-o.-Barriere bei 11,75 Prozentpunkten, verfällt der Schein wertlos. Für beide genannten Long-Papiere gilt: Beruhigen sich die Märkte und die Volatilität sinkt deutlich, so können Anleger mit den Scheinen viel Geld in den Sand setzen.
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Auf dem falschen Fuß

Dies passierte übrigens Anlegern, die während der Hausse mit einem ETN (Exchange Traded Note) auf eine schwache Volatilität der US-Börse setzten und im Zuge des Umschwungs kalt erwischt wurden.

Als sich vor einer Woche die Volatilität mehr als verdoppelte, brach der Kurs des ETN um mehr als 90 Prozent ein. Das Produkt wird nicht mehr angeboten. "Das war eine teure Fehl­einschätzung. Jetzt ist das Geld weg", bemerkt Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets dazu lakonisch.


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