Best-Entry-Zertifikate: Damit können Anleger ihr Timing-Problem lösen
Anleger, die sich nicht sicher sind, wann der beste Zeitpunkt fürs Investieren gekommen ist, können sich Best-Entry-Zertifikate genauer ansehen.
von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Das Prinzip bei erfolgreichen Aktieninvestments ist eigentlich einfach: günstig kaufen, teuer verkaufen. So weit zur Theorie. Den perfekten Einstieg gibt es in Wirklichkeit nicht, selbst Börsenprofis haben kein Patentrezept, um das Timingproblem in den Griff zu bekommen.
Für Anleger, die sich nicht ständig den Kopf über den günstigsten Einstiegszeitpunkt zerbrechen wollen, können die beiden Best-Entry-Zertifikate der Deutschen Bank interessant sein. Mit dem einen Papier (ISIN: DE 000 DB9 UTQ 8) setzen sie auf einen anziehenden Euro Stoxx 50 (Eurozone) und mit dem anderen Papier (ISIN: DE 000 DB9 UTD 6) auf einen steigenden S & P 500 (USA).
Beide Produkte wurden Anfang Februar zu je 100 Euro emittiert und laufen bis zum Frühjahr 2023. Das Besondere ist der Best-Entry-Mechanismus: Die Zertifikate optimieren den Einstiegszeitpunkt. Innerhalb eines festgelegten Zeitraums wird jeden Monat nach Emission der Papiere der jeweilige Indexstand gemessen.
Beim Best-Entry-Zertifikat auf den Euro Stoxx 50, das am 5. Februar 2019 aufgelegt wurde, umfasst der Best-Entry-Zeitraum 14 Bewertungstage zwischen dem Emissionsdatum und dem 28. Februar 2020 (inklusive Startkurs). Es werden somit 14 Indexstände ermittelt. Der niedrigste von ihnen wird nachträglich als Anfangsreferenzpreis des Zertifikats festgelegt. Dieses Papier ist ein Indexzertifikat und vollzieht die Kursentwicklung des Euro Stoxx eins zu eins nach.
Derzeit notiert der Leitindex Europas bei 3.300 Zählern. Sollte das Barometer an einem der Beobachtungstage bei 3.000 Punkten stehen und dieser Wert den niedrigsten Stand aller 14 Stichtage darstellen, wird die 3.000er-Marke als Anfangsreferenzpreis festgelegt. Angenommen, der Euro Stoxx 50 notiert zum Laufzeitende 20 Prozent über dieser Marke, also bei 3.600 Zählern, legt auch der Zertifikatekurs um 20 Prozent zu. Hingegen geraten Anleger in die Verlustzone, wenn der Index am Laufzeitende unter dem Anfangsreferenzkurs notiert.
Langfristig anlegen
"Die Best-Entry-Zertifikate richten sich an Anleger, die langfristig investieren möchten. Der Fälligkeitstermin sollte sich durchaus mit dem Anlagehorizont decken", sagt Rinol Hasaj, Derivateexperte bei der Deutschen Bank.
Den günstigen Einstieg gibt es nicht umsonst. Anleger können nicht von etwaigen Dividenden der Firmen profitieren, die zum jeweiligen Index gehören. Wie bei strukturierten Zertifikaten üblich, behält der Emittent die Dividenden ein, um die unterlegte Optionsstruktur dieser Papiere zu finanzieren.
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