Discountpapiere: Hohe Rabatte nutzen
Einige Titel haben sich nach dem Brexit-Schock rasch erholt. Mit Discountern können Anleger nun auf eine Seitwärtsphase setzen.
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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag
Nachdem die Börsen nach dem Brexit-Votum stark volatil waren, hat sich die Lage an den Märkten wieder beruhigt. Doch noch immer befinden sich die Volatilitäten über dem Niveau der letzten Jahre. Vor allem bei einigen Einzelwerten. So liegt die 250-Tage-Volatilität bei Infineon bei 38 Prozentpunkten und bei BMW bei 36 Prozentpunkten.
Diese beiden Titel stürzten nach dem Austrittsvotum ab, erholten sich aber seit dem 7. Juli kräftig und sind nun wieder auf dem Kurslevel vor dem Brexit. Das hat seine Gründe. Beide Firmen sind fundamental gut aufgestellt und versprechen künftig gute Perspektiven.
Nach der Rally könnten die Kurschancen der Titel aber vorerst ausgereizt sein. Daher sollten Anleger statt der Aktien lieber Discountzertifikate kaufen. Die eignen sich für Seitwärts- und moderate Aufwärtsphasen.
Sie ermöglichen es, Aktien mit Rabatt unter ihrer Börsennotierung zu erwerben. Dabei gilt: Je mehr ein Titel schwankt, desto größer ist der Abschlag, der über Discountpapiere darstellbar ist. Da die Volatilität bei BMW und Infineon aktuell hoch ist, offerieren diese Papiere auf die zwei Aktien hohe Rabatte, die auch als Risikopuffer nach unten fungieren. Verluste entstehen nämlich erst, wenn eine Aktie so weit fällt, dass der Rabatt aufgebraucht ist. Nachteil ist eine Gewinnbeschränkung, die durch eine Kursobergrenze, den Cap, bestimmt wird.
Gewinn trotz Kursrückgang
Beim BMW-Discountpapier (ISIN: DE 000 WGZ 8PD 0) der WGZ steht der Cap bei 68 Euro, also fast neun Prozent unter dem aktuellen Aktienkurs von gut 74 Euro. Der Titel darf somit 8,80 Prozent sinken und trotzdem erhalten Anleger bei Fälligkeit im Juni 2017 noch die maximale Rendite von 9,50 Prozent p. a. Zudem kaufen sie die Aktie mit 16,20 Prozent Rabatt auf den Börsenkurs zum Zertifikatekurs von 62,45 Euro. Nur falls der BMW-Titel unter 62,45 Euro fällt, entsteht Verlust.BMW hat den Absatz im Juni stark gesteigert. Global wurden 227.849 Fahrzeuge der Kernmarken verkauft, 9,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Probleme gibt es jedoch im wichtigsten Markt USA, wo der Absatz schrumpfte. Von daher ist eine defensivere Ausrichtung mit einem Discounter anzuraten.
Das ist bei Infineon ähnlich. Der Konzern ist bei Zukunftstechnologien gut positioniert. Bei Leistungshalbleitern ist er global die Nummer 1 sowie bei Chipkarten die Nummer 2. Im Aktienkurs von 13,40 Euro ist aber vieles bereits eingepreist. Der ist nicht weit vom Zehnjahreshoch entfernt. Auch die Bewertung ist mit dem 2016er- Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 18 kein Schnäppchen mehr.
Von daher macht das Discountpapier (DE 000 CX2 M12 6) der Citi Sinn. Bei diesem steigen Anleger mit gut 15 Prozent Rabatt in die Aktie ein. Fällt der Titel bis zur Fälligkeit im Juni 2017 nicht unter den Cap von 12,50 Euro, beträgt die Maximalrendite elf Prozent p. a. Erst bei Kursen unter 11,37 Euro erleiden Anleger Verluste.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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04.05.2023 | Infineon Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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