Tipp des Tages: Knock-out-Call auf Hellofresh

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Im November jährt sich der Börsengang von Hellofresh zum zweiten Mal. In der kurzen Zeit zeigt der Versender von Kochboxen ein beachtliches Wachstum. Das Unternehmen ist in zwölf Ländern auf drei Kontinenten aktiv und in vielen Fällen auch Marktführer. Seit dem Börsengang 2017 stieg die Anzahl aktiver Kunden von 1,28 Millionen auf aktuell 2,41 Millionen.

Das Erfolgsrezept: Hellofresh bietet für jeden Geschmack eine Mahlzeit. Die Kunden können aus einem breiten Angebot auswählen. Neben klassischen Speisen werden auch vegane oder kohlenhydratreduzierte Menüs angeboten. Ein Trend, der sich zunehmend etabliert. Hello­fresh stellt die portionierten Lebensmittel zusammen und liefert sie in einer Kochbox bis an die Haustüre. Im ersten Halbjahr wurden 17,8 Millionen Bestellungen bearbeitet, ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Entsprechend wuchs der Umsatz um 39 Prozent auf 857 Millionen Euro. Wirklich überraschend war, dass die Berliner zum ersten Mal die Gewinnschwelle erreichten.

Die Analysten der Berenberg Bank gehen davon aus, dass Hellofresh das laufende Jahr bereits mit einer schwarzen Null abschließt. Die Kombination aus Umsatzwachstum, einem höheren Deckungsbeitrag und dem im Verhältnis zum Umsatz niedrigeren Marketingaufwand führe zu einer sich verbessernden Marge.

Der operative Hebel basiert auf dem Kundenwachstum. Je mehr Abnehmer, umso höher ist die Verhandlungsmacht. Es lassen sich bessere Einkaufspreise erzielen. Daneben wird ständig die Effizienz erhöht und an einer vollen Auslastung der Verpackungsstationen gearbeitet. Der Margenkick könnte von Zusatzgeschäften kommen. Eine Flasche Wein, ein Dessert oder frische Früchte in der Kochboxkiste würden die Marge stark verbessern. Anleger, die seit dem Börsengang dabei sind, liegen heute mit rund einem Drittel im Plus. Allerdings gab es eine Durststrecke. Die Notierung fiel Ende 2018 bis auf sechs Euro. Die Sorge um das Geschäftsmodell erwies sich allerdings als unbegründet. Die Delle ist aufgeholt.

Zuletzt tastete sich der Kurs zum Hoch von 14,85 Euro vor. Sollte dieses Level übertroffen werden, wäre das ein Kaufsignal. Die Analysten der Investmentbank JP Morgan führen den Wert mit einem Kursziel von 18 Euro. Erreicht die Aktie dieses Niveau, würde der gemessen an der K.-o.-Schwelle recht konservative Call den Wert verdoppeln. Das Investment hat ein hohes Risiko. Ein Kurseinbruch kann zu sehr hohen Verlusten führen.

Knock-out-Call auf Hellofresh

Emittent: DZ Bank
ISIN: DE 000 DF6 EHB 1
Laufzeit: Endlos
K.-o.-Call Kurs am 14.10.2019: 4,56 €
Bezugsverhältnis: 1,0
Basispreis variabel: 9,42 €
Knock-out-Schwelle variabel: 9,90 €
Abstand zur K.-o.-Schwelle: 28,8 %
Hebel: 3,3
Aufgeld: 1,0 %
Kurs Basiswert: 13,78 €