Tipp des Tages: Knock-out-Call auf ArcelorMittal

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Kapazitätsüberhang und Preisverfall machen es der Stahlindustrie schwer, Geld zu verdienen. Vergangenen Herbst bereitete der Marktführer ArcelorMittal seine Aktionäre auf ein schwaches viertes Quartal vor. Am Freitag legte der weltgrößte Stahlkonzern nun die Zahlen für 2016 vor. Der in Luxemburg ansässige und in US-Dollar fakturierende Konzern schaffte bei einem Umsatz von 56,8 Milliarden ein Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern von 4,16 Milliarden US-Dollar. Nicht schlecht. 2015 standen noch Verluste zu Buche.

Damit ist Phase eins der Trendwende abgehakt. Und einiges spricht dafür, dass das Verbesserungspotenzial des Stahlriesen bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Da ist zum einen China, der Hauptakteur auf dem Weltstahlmarkt. Das Land ist größter Stahlverbraucher, aber auch mehr als die Hälfte der weltweiten Produktion kommt aus chinesischen Werken. Aufgrund der anhaltenden Flaute im Heimatland warfen die Stahlkonzerne lang Zeit ihre überschüssige Produktion zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt. Inzwischen dämmen höhere Einfuhrzölle in Europa die Materialflut ein.

China reagiert mit Produktionskürzungen. 2017 rechnet der Welt-Stahl-Verband mit einem Rückgang auf 652 Millionen Tonnen. Im Vergleich zu 2015 wäre das eine Kürzung um rund ein Fünftel. Das entlastet den weltweiten Stahlmarkt und gibt Spielraum für höhere Preise. Zumal man auch mit einer höheren Nachfrage aus den USA rechnet. Dort hat der neue Präsident Donald Trump große Infrastrukturmaßnahmen angekündigt. Weil ArcelorMittal in den Staaten große Stahlwerke unterhält, ist der Konzern auch ein Profiteur von möglichen protektionistischen Maßnahmen der neuen US-Regierung. Auch in Europa zeichnen sich durch den noch auszuhandelnden Zusammenschluss von Thyssen Stahl und TataSteel Kapazitätskürzungen ab.

Die ArcelorMittal-Aktie hat eine wilde Achterbahnfahrt hinter sich. Der im Jahr 2010 gestartete Abwärtstrend endete vor einem Jahr bei einem Allzeittief von 2,21 Euro. Von dort aus startete eine Erholungsrally. Zuletzt konsolidierte die Aktie bei Kursen zwischen sieben und acht Euro. Wird die Marke bei acht Euro überschritten, kann es schnell zu zweistelligen Kursen kommen. Spekulative Anleger hebeln das Potenzial mit dem Knock-out-Call. Erreicht die Aktie ein zweistelliges Kursniveau, würde der Call um rund 140 Prozent zulegen. Wird hingegen die K.-o.-Schwelle berührt, wird der Call fast wertlos ausgebucht.

Knock-out-Call auf ArcelorMittal

Emittent: Commerzbank
ISIN: DE 000 CE4 L4G 4
Laufzeit: endlos
K.-o.-Call-Kurs am 13.2.2017: 2,97 €
Bezugsverhältnis: 1,0
Basispreis variabel: 5,56 €
K.-o.-Schwelle variabel: 5,82 €
Hebel: 2,9
Aufgeld in %: 0,32
Spread: 0,01 €
Kurs Basiswert: 8,50 €