Tipp des Tages: Klassischer Call TUI

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Die Deutschen sind urlaubsreif. Beim größten Reisekonzern Europas liegt die Nachfrage jetzt schon über Vorjahresniveau. Dabei hat die heiße Buchungsphase gerade erst begonnen. Gefragt ist Griechenland und natürlich das Lieblingsziel der Deutschen: Spanien. Der Reisekonzern TUI ist gut vorbereitet und hat seine Kapazitäten hochgefahren. Allein auf den Kanaren stieg das Angebot um 20 Prozent. 40 Prozent mehr Hotelbetten bietet TUI seinen Gästen auf den griechischen Inseln an.

Trotz der Einbußen in der Türkei, Ägypten und Tunesien schaffte TUI im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende 30. September) ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis. Aufgrund des schwachen Britischen Pfund sank der Umsatz zwar um zwei Prozent auf 17,2 Milliarden Euro, aber TUI schaffte trotzdem einen operativen Gewinn von einer glatten Milliarde Euro. Ein Zuwachs von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der Reisekonzern hat sein Geschäft entlang der Wertschöpfungskette aufgebaut. Rund die Hälfte des Umsatzes erzielt TUI mit der eigenen Hotelkette RIU, der Fluglinie TUIfly sowie den Kreuzfahrtschiffen. Die Sparte verzeichnete einen Gewinnanstieg von 60 Prozent auf 130 Mil­lionen Euro. Mit einer milliardenschweren Investition in die eigenen Marken treibt TUI den Umbau voran. Bis 2019 sind bis zu 45 neue RIU-Hotels geplant. Bald schon läuft "Mein Schiff 6" vom Stapel. 2019 werden zwei weitere Luxusliner in See stechen. Auch die beiden Luxusschiffe unter den Namen MS "Europa" und die britische Flotte Thomson Cruise bekommen Zuwachs. Das Geld für den Ausbau stammt aus Verkäufen von Randgeschäften wie Travelopia oder Hotelbeds. Und TUI hat noch ­Reserven: das Aktienpaket an der Frachtreederei Hapag-Lloyd. Die Aktie hat in den vergangenen Wochen eine kräftige Kurserholung hingelegt, die den Wert der Beteiligung erhöht.

Die zuletzt gute Entwicklung ist den Analysten nicht entgangen. Die Kursziele wurden angehoben und reichen bis über 17 Euro, 30 Prozent über den aktuellen Notierungen. Das Potenzial will sich auch der Großaktionär Alexei Mordaschow nicht entgehen lassen. Allein in den letzten Dezember-Wochen orderte er 1,8 Millionen TUI-Aktien. Sein Aktienpaket kommt auf 21,18 Prozent. Erklärtes Ziel sind 25 Prozent. So viel besaß Mordaschow, bevor der TUI-­Konzern Ende 2014 die Mehrheits­beteiligung TUI Travel komplett übernahm und die Aktionäre mit TUI-Aktien bezahlte. Klassische Calls sind günstig. Mutige Anleger positionieren sich.

Klassischer Call
TUI

Emittent: HSBC
ISIN: DE 000 TD6 B4G 0
Laufzeit: 12.12.2017
Bezugsverhältnis: 1,0
Basispreis: 11,00 €
Kurs des Calls am 23.01.2017: 2,41 €
Omega: 4,0
Aufgeld: 2,6 %
Innerer Wert: 2,06 €
Spread: 0,87 %