Tipp des Tages: Klassischer Call auf Merck

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA will sich von seiner Consumer-Health- Sparte trennen. 2016 erzielten die Darmstädter mit rezeptfreien Mitteln wie Nasensprays, Salben oder Vitaminen einen Umsatz von 860 Millionen Euro. Analysten beziffern den Wert auf rund vier Milliarden Euro. Doch das muss nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Denn es gibt viele Interessenten: Der Schweizer Nahrungsmittelhersteller Nestlé, aber auch der Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser gelten als mögliche Käufer. Aus dem Pharmalager werden Mylan und Perrigo ins Gespräch gebracht. Auch die Beteiligungfirma Bain & Cinven, die kürzlich den deutschen Generikahersteller Stada übernommen hat, könnte mitbieten. Natürlich ist es für Merck gut, wenn der Kaufpreis steigen sollte. Für die Darmstädter ist es allerdings noch wichtiger, dass im Management die Entscheidung gefallen ist, die Aktivitäten zu fokussieren. Ganz oben auf der Agenda steht der Schuldenabbau. Ende September stand Merck noch mit rund zehn Milliarden in der Kreide und konnte kaum mehr durch Firmenkäufe wachsen. Das ist nun wieder der Fall.

Mehr lohnen dürften sich Investments in das Pharmakerngeschäft. Hier hat der Konzern eine spannende Pipeline mit Krebspräparaten. Und im zweiten Quartal soll Mavenclad, ein Medikament gegen schwere Multiple Sklerose, das in Europa bereits zugelassen ist, in den USA zur Zulassung eingereicht werden. Der europäische Markt wird auf bis zu 700 Millionen Euro geschätzt. Sollten die US-Behörden zustimmen, könnte das Medikament zu einem Blockbuster werden.

Während das erste Halbjahr für den DAX-Titel gut verlief, enttäuschte die zweite Hälfte. Die Analysten der Schweizer Investmentbank UBS haben Nachholpotenzial ausgemacht, Kursziel 120 Euro. Gemessen am aktuellen Kursniveau entspricht das einem Potenzial von einem Drittel. Auch charttechnisch ist der Wert in den Startlöchern. Seit August pendelt die Aktie zwischen 90 und 100 Euro. Zuletzt scheint sie bei 90 Euro ihre Bodenbildung abschließen zu wollen. Das eröffnet dem Wert auch kurzfristig zweistelliges Potenzial.

Risikobereite Anleger hebeln den Wert mit einem klassischen Call. Die Scheine sind preiswert. Würde die Aktie in den nächsten Wochen die Marke von 100 Euro erreichen, legt der Schein um die Hälfte zu. Würde das Kursziel der Analysten von UBS innerhalb der Laufzeit erreicht, verdreifacht sich der Call.

Call-Optionsschein Merck KGaA

Emittent: DZ Bank
ISIN: DE 000 DD1 CU7 9
Laufzeit: 21.12.2018
Bezugsverhältnis: 0,1
Basispreis: 80,00 €
Kurs Call am 27.12.2017: 1,36 €
Omega 4,9
Aufgeld 3,3 %
Spread absolut 0,02 €
Stopp-Kurs Aktie 86,00 €