Bonus-Zertifikate: Mehr Bonus, bitte!
Die gestiegene Volatilität an den Aktienmärkten ermöglicht Anlegern bei den Teilschutzpapieren gute Einstiegschancen.
Werte in diesem Artikel
von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Der Brexit macht Investoren nervös. Börsianer erwarten für die kommenden Wochen höhere Marktschwankungen als vor dem Volksentscheid der Briten. Im Fachjargon ist hierbei von einer steigenden impliziten (erwarteten) Volatilität, kurz Vola, die Rede.
Dies verbessert die Renditekonditionen für die Käufer von Bonuszertifikaten. Denn die Emittenten sichern die Auszahlung der Produkte mit Optionsgeschäften ab. Investoren erhalten eine Bonuszahlung, wenn der Basiswert (Aktie oder Index) während der Laufzeit eine bestimmte Kursmarke, auch Barriere genannt, nicht touchiert. Die Papiere gibt es mit oder ohne Gewinnbegrenzung (Cap).
Die Barriere liegt bei Emission unter dem aktuellen Kurs des Basiswerts. Steigt die Volatilität, erhöht sich die Gefahr, dass der Basiswert die Barriere verletzt. Dies mindert den Optionspreis, den das Zertifikatehaus für die Absicherung des Produkts bezahlt. Somit wird auch das Papier günstiger.
Wer Bonuszertifikate attraktiv findet und das Anlagerisiko kennt, sollte zugreifen. Papiere der DZ Bank auf den DAX (ISIN: DE 000 DG7 8U4 4) zum Beispiel sind interessant. Der Cap liegt bei 10.100 Punkten. Geht die Wette auf, erzielen Anleger eine jährliche Rendite von 8,16 Prozent. Bedingung: Der DAX darf bis Mitte Juni 2017 nicht die Barriere von 7.600 Punkten berühren. Dann gibt es pro Papier 101 Euro zurück. Der aktuelle Kaufpreis beträgt rund 93,56 Euro. Bei allen Bonuspapieren gilt: Reißt die Barriere, erlischt der Anspruch auf die Bonuszahlung. Anleger nehmen dann am Kursverlauf des Basiswerts teil.
Wer lieber auf Einzelwerte setzt, sollte sich das Bonuszertifikat der Citi auf die Deutsche Telekom (DE 000 CX3 N2B 8), das bis Mitte September 2017 läuft, genauer ansehen. Der Cap liegt hier bei 16,50 Euro, die Barriere ist bei 11,70 Euro fixiert. Sollte die Telekom-Aktie also die Kursmarke von 11,70 Euro bis zum Laufzeitende zu keinem Zeitpunkt berühren, erhalten Anleger 16,50 Euro pro Papier zurück. Bei einem aktuellen Zertifikatepreis von 14,52 Euro ergibt sich eine jährliche Rendite von elf Prozent.
Rendite oder Risiko
Grundsätzlich gilt: Je volatiler der Basiswert, desto höhere Renditen sind möglich. So sind mit dem Bonuspapier von BNP Paribas (DE 000 PB3 KRL 3) auf die TUI-Aktie 13,50 Prozent per annum drin. Der Cap liegt bei zehn Euro, was dem aktuellen Aktienkurs entspricht. Falls die TUI-Aktie bis Mitte Juni 2017 die Barriere von acht Euro nicht erreicht, erhalten Anleger pro Zertifikat zehn Euro - derzeit kostet das Papier 8,84 Euro.Anleger sollten beim Kauf darauf achten, dass der Sicherheitspuffer zwischen Basiswertkurs und der Barriere nicht zu gering ist. In den obigen Beispielen beträgt der Puffer immer gut 20 Prozent. Weiterhin sollte klar sein: Einerseits ermöglicht die gestiegene Volatilität größere Bonusrenditen, andererseits steigt aber auch das Risiko.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Vadim Balantsev / Shutterstock.com, PromesaArtStudio / Shutterstock.com
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