Euro am Sonntag

Technologiebranche: Eine Frage der Technik

27.12.17 12:30 Uhr

Technologiebranche: Eine Frage der Technik | finanzen.net

Mit Faktorzertifikaten können Investoren überproportional vom Nachholbedarf der europäischen Tech-Titel profitieren.

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von Gian Hessami, Euro am Sonntag

Amazon, Apple, Google, Facebook: Wenn von der Technologiebranche die Rede ist, werden zumeist diese vier US-Konzerne genannt. Für viele Börsianer sind sie aber aufgrund der hohen Bewertungen kein Kauf mehr. Während sich die Kurse des Quartetts nach der Korrektur Anfang Dezember bereits wieder zu alten Höhen aufgeschwungen haben, konnten sich die im Gleichklang eingebrochenen europäischen Tech-Titel seither kaum erholen. Das bietet Einstiegschancen, weil Nachholpotenzial besteht.



Zu den großen europäischen Playern gehören der deutsche Softwarehersteller SAP, der niederländische Chipausrüster ASML und der finnische Telekommunikationskonzern Nokia. Sie sind auch die Top-3-Aktienpositionen des gesamteuropäischen Stoxx Europe 600 Technology Index. Der umfasst 28 Titel aus den Bereichen Software, Computer-Dienstleistungen, Hardware, Halbleiter und Telekommunikationsausrüster. SAP (27 Prozent), ASML (15 Prozent) und Nokia (neun Prozent) bringen es im Index zusammen auf einen Anteil von 51 Prozent. Weitere Schwergewichte sind derzeit Infineon, Capgemini sowie Ericsson.

Vierfacher Hebel

In diesem Jahr hat der Index trotz Korrektur um mehr als 20 Prozent zugelegt. Für risiko­bereite Anleger, die daran glauben, dass es mit der europäischen Technologiebranche wieder bergauf geht, könnte das Faktorzertifikat der Commerzbank (ISIN: DE 000 CE9 HX8 1) interessant sein. Das Endlos- Long-Papier hat einen Faktor von vier. Steigt also der Stoxx Europe 600 Technology Index um ein Prozent, legt der Zertifikatekurs um vier Prozent zu.



Der Hebel wirkt jedoch auch in die andere Richtung. Bewegt sich der Indexkurs nach unten, verliert das Zertifikat entsprechend überproportional. Unabhängig vom Investmenterfolg fällt eine jährliche Gebühr von 0,5 Prozent an. Kleines Trostpflaster: Etwaige Dividenden der enthaltenen Unternehmen werden bei der Index­berechnung berücksichtigt.

Anstatt auf das ganze Baro­meter zu setzen, können sich Anleger auch auf einen Einzelwert konzentrieren. Zum Beispiel mit einem Faktorzertifikat der Commerzbank auf ASML (ISIN: DE 000 CE5 X00 4). Auch hier liegt der Faktor, sprich der Hebel, bei vier. Die jährliche Gebühr beträgt 0,7 Prozent.


Die ASML-Aktie notiert bei rund 150 Euro. Die Analysten von Goldman Sachs sehen das Kursziel bei 180 Euro. Zwischen 2016 und 2020 erwartet die US-Bank bei den Niederländern ein durchschnittliches Gewinnwachstum von 30 Prozent - im Vergleich zu 20 Prozent in der Technologiebranche.

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Bildquellen: Andrew Park / Shutterstock.com, Lichtmeister / Shutterstock.com

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