Sportzertifikate: Es läuft rund

von Gian Hessami, Euro am Sonntag

Bei Adidas kennt der Kurs fast nur eine Richtung - nach oben. 60 Prozent beträgt 2016 das Plus. Kein anderer DAX-Titel stieg in diesem Jahr so deutlich. Analysten sind optimistisch, dass es weiter aufwärtsgeht.

Zum Beispiel die Experten von Kepler Cheuvreux. Sie heben hervor, dass der Sportartikelhersteller von einer starken Nachfrage, einem robusten Produktportfolio und seinen Initiativen zur Verbesserung der Rentabilität profitiert. Die Analysten der Deutschen Bank heben ebenfalls den Daumen, ihr Kursziel liegt bei 170 Euro.

Der Sportartenmarkt boomt. Nicht nur Breitensportarten wie Fußball und Basketball oder Trends wie Surfen, Klettern und Trekking ziehen die Massen an. Im Bürozeitalter, in dem immer mehr Menschen ihre Arbeit sitzend verbringen, ist Sport Teil der Gesundheitsvorsorge. So besuchen hierzulande elf Millionen Kunden ein Fitnessstudio.

Anleger, die vom Sporttrend überzeugt sind, können mit ­Zertifikaten ihr Investment­risiko auf verschiedene Unternehmen aus der Branche verteilen. Dies ist etwa mit dem Papier der HypoVereinsbank (ISIN: DE 000 HV5 4ET 5) möglich, das sich auf den Solactive-Sports-­Index bezieht. Das Barometer bildet die Kursentwicklung der Aktien von 20 Unternehmen ab, die Sportbekleidung und -equipment herstellen.

Auf viele Firmen setzen

Die Aktien werden zu gleichen Teilen gewichtet. Zum Portfolio gehören unter anderem Adidas, Nike, Foot Locker, Under Armour und Shimano. Bei dem endlos laufenden Zertifikat zahlen Anleger ein Prozent Jahresgebühr. 2016 liegt der Index zehn Prozent im Plus.

Wer sein Investment nicht auf Sportartikelhersteller limitieren möchte, kann sich das Endlos- Top-Sport-Indexzertifikat (ISIN: DE 000 CZ3 5ND 1) genauer ansehen, das die Vermögensverwalter der Top Vermögen AG mit der Commerzbank aufgelegt haben. Die Bank berechnet den Index, die Vermögensverwalter suchen die Aktien aus. Das Barometer umfasst 50 Firmen aus den Sparten Bekleidung, Ausrüstung, Sponsoring, Entertainment, Nahrungsmittel, Medizinprodukte und Infrastruktur für Sportevents. Adidas, Anta Sports, SAP und Procter & Gamble sind hoch gewichtet. Das Top-Sport-Zertifikat erzielte 2016 sechs Prozent Rendite.

Neben einem Prozent Jahresgebühr existiert noch eine Erfolgsgebühr. Sie beträgt 15 Prozent der positiven Differenz zwischen Indexstand und dem bislang gültigen Höchststand des Index. Ein klarer Nachteil gegenüber dem HVB-Produkt.

Andererseits reduziert sich mit dem Top-Sport-Papier auch das Risiko, da der Index 50 Firmen aus sieben statt zwei Sparten enthält. Anleger können je nach Risikoneigung das eine oder andere Papier aussuchen. Bei beiden nicht währungsge­sicherten Zertifikaten erhalten Anleger die Dividenden.