Discount-Zertifikate: Auto-Schnäppchen machen

von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Gut lachen hat Daimler-­Chef Dieter Zetsche. Im Januar verkauften sich Mercedes-Fahrzeuge besser als die der Konkurrenz. Viele Analysten erwarten, dass sich Mercedes 2016 die Krone als führender globaler Premiumhersteller zurückholt, die seit zehn Jahren BMW innehat. Angefacht wurde das Wachstum durch hohe Nachfrage aus China. Zudem verkauften sich SUVs und die C-Klasse prächtig.

Die Börse honorierte diese ­guten Nachrichten nicht. Seit fast drei Monaten geht es mit der Aktie bergab - von 85 Euro Ende November auf nun 59,86 Euro. Die Baisse und Sorgen um Chinas Wirtschaft beunruhigen Anleger.

Der Kursverfall ist dennoch übertrieben. Die Absatzzahlen machen Mut. Erst vor Kurzem bestätigte Goldman Sachs seine positive Einstufung für Daimler und riet zum Kauf der Aktie.

Anleger, denen das zu riskant ist, sollten auf Discountzertifikate ausweichen. Diese weisen bei hoher Volatilität wie jetzt ­attraktive Konditionen auf. Der VDAX New, der die Schwankungen des DAX misst, steht aktuell bei 34,8 Prozentpunkte, einem der Spitzenwerte seit Anfang 2012. So viel Nervosität an den Börsen ermöglicht es den Emittenten, Aktien mit hohen Rabatten anzubieten. Trotzdem sind attraktive Erträge möglich. Das bedeutet, das Rendite-Risiko-Verhältnis bei Discountpapieren ist derzeit ausgesprochen gut.

Hoher Rabatt auf Daimler

Das zeigt sich beim Discountpapier (ISIN: DE 000 TD5 EFY 3) der HSBC Trinkaus auf Daimler. Käufer erhalten die Aktie mit 25 Prozent Rabatt, sie zahlen für den Discounter nur 44,65 Euro. Nur wenn die Aktie von 59,86 unter dieses Niveau fällt, entsteht Verlust. Nach oben ist der Gewinn durch die Kursobergrenze, den Cap, bei 50 Euro limitiert. Das entspricht 9,75 Prozent Maximal-Jahresrendite bis zur Fälligkeit im April 2017.

Weiteres Bonbon: Den Höchstbetrag gibt es auch, solange die Daimler-Aktie nicht mehr als 16,50 Prozent bis zum Cap fällt.

Kräftig unter die Räder kamen auch die Anteilsscheine von BMW. Sie sanken von 102 Euro im November auf 68 Euro. Fundamental ist das ungerechtfertigt. Minis verkaufen sich sehr gut, die Motorradsparte meldet Rekordzahlen. Vor allem in Europa und China wächst der Absatz seit Jahresbeginn stark. Dennoch könnte BMW 2016 hinter Daimler zurückfallen.

Die Bayern haben aber schon oft bewiesen, dass sie mit solchen Herausforderungen um­gehen können und gestärkt aus Wettbewerbssituationen hervorgehen.

Daher haben Anleger beim Discountzertifikat von Vontobel (DE 000 VS8 JWP 8) mit 25,50 Prozent Rabatt auf den Aktienkurs bei 68 Euro genügend Risikopuffer, um Unsicherheiten abzufedern. Bis zum Cap von 58 Euro darf der Titel bis zur Fälligkeit Mitte 2017 um 14 Prozent fallen, ohne dass die Maximalrendite von 10,10 Prozent p. a. geschmälert wird.

Beide Papiere haben den Vorteil, dass Investoren bei einer zurückgehenden Volatilität doppelt verdienen. Zum einen an den im Regelfall anziehenden Kursen, zum zweiten an den enthaltenen Optionen, die dann wertvoller werden.