DDV-Kolumne Lars Brandau

Wer zufrieden ist, kommt wieder

18.12.13 14:44 Uhr

Wer zufrieden ist, kommt wieder | finanzen.net

Der Wettbewerb der Zertifikateanbieter wird im kommenden Jahr noch härter.

Immerhin denken so 86 Prozent der Emittenten. Das geht aus der aktuellen Umfrage hervor, die der Deutsche Derivate Verband (DDV) bei insgesamt 23 Emittenten durchgeführt hat. Sie repräsentieren mehr als 95 Prozent des Marktes für strukturierte Wertpapiere.

Stark umkämpfter Zertifikatemarkt

Sicher ist: Der Zertifikatemarkt ist mit mehr als 30 Emittenten stark umkämpft. Insgesamt profitieren die Zertifikate-Anleger von dem scharfen Wettbewerb der Banken. So können sie die meisten Zertifikate sehr preisgünstig erwerben. Einige Produkte wie Index-Zertifikate werden sogar ohne Geld-Brief-Spanne gehandelt.

So sind auch 41 Prozent der Emittenten überzeugt, dass auch 2014 der Druck auf die Zertifikatepreise weiter zunehmen wird. Mehr als jeder zweite Emittent geht allerdings davon aus, dass sich dabei der Wettbewerb vor allem auf die Produktqualität konzentrieren wird. Von mehr Serviceleistungen als bestimmendem Erfolgsfaktor gehen nur 5 Prozent der Emittenten aus.

Versetzen sich die Zertifikateanbieter in die Lage des Anlegers, so sind nach Einschätzung von rund 70 Prozent gute Erfahrungen in der Vergangenheit mit dem jeweiligen Zertifikate-Anbieter das entscheidende Kaufkriterium. Für weniger wichtig halten die Emittenten hingegen das Informations- und Serviceangebot. Mehr als ein Drittel der Zertifikate-Anbieter geht davon aus, dass die Privatanleger darauf beim Kauf eines Zertifikats am wenigsten achten.

Zuversicht bei den Emittenten

Mit Blick auf den DAX, dem beliebtesten Basiswert der Zertifikate-Anleger, erwartet jeder Zweite Emittent im ersten Halbjahr 2014 steigende Kurse. 23 Prozent schätzen, dass es keine größeren Veränderungen geben wird. Genauso viele Umfrage-Teilnehmer glauben an fallende Kurse des DAX.

Insgesamt blicken die Emittenten jedoch weitgehend zufrieden auf das Jahr 2013 zurück und sind auch für das kommende Geschäftsjahr zuversichtlich gestimmt. Die Mehrheit beurteilte ihr Geschäftsjahr 2013 besser als das Vorjahr und rechnet auch in den kommenden Monaten mit keiner wesentlichen Änderung. Für fast jeden zweiten Emittenten hat sich das Zertifikategeschäft im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Ein Drittel sieht keine Veränderung und 17 Prozent beurteilen den Geschäftsverlauf als schlechter.

Für das erste Halbjahr 2014 gehen 48 Prozent der Emittenten von einer unveränderten Geschäftsentwicklung aus. 44 Prozent sind allerdings zuversichtlich und erwarten eine Verbesserung. Nur 9 Prozent befürchten, dass sich ihr Zertifikategeschäft zukünftig verschlechtern wird.

Positive Bilanz der Anleger

Und die Anleger? Im Vergleich zu den Vorjahren trauten sie sich 2013 langsam, aber sicher wieder in Finanzprodukte zu investieren. Wohl wissend, dass viele Investments mit Risiken verbunden sind, aber eben auch Chancen bieten. Deshalb haben die meisten Privatanleger von den Kursanstiegen profitieren können. So weist es auch das Ergebnis der aktuellen Online-Umfrage des DDV aus. Dabei handelt es sich bei den Teilnehmern meist um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren.

55 Prozent der Befragten erklärten, dass ihr Wertpapierdepot seit Jahresbeginn einen Gewinn von über 6 Prozent ausweist. Bei 16 Prozent liegt der Gewinn immerhin noch zwischen 1 und 6 Prozent. Bei 5 Prozent halten sich die Gewinne und Verluste in etwa die Waage. Bei weiteren 5 Prozent verminderte sich der Wert des Depots zwischen 1 und 6 Prozent. Nur jeder fünfte Umfrageteilnehmer verzeichnete in diesem Börsenjahr einen Verlust von mehr als 6 Prozent.

Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten derivativer Wertpapiere. Er fördert den Derivatemarkt und somit die Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen. Zu den Zielen zählen Anlegerschutz, Verbesserung der Verständlichkeit und Transparenz. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.