Zalando: Kinnevik macht Kasse

Nun ist der Höhenflug gestoppt - vorerst. Grund für die Vollbremsung war ein erneuter Verkauf von Anteilen durch den Altaktionär Kinnevik. Der schwedische Investor hatte Anfang der Woche 11,25 Mio. Aktien bei institutionellen Anlegern platziert und damit seinen Anteil um weitere 4,4 Prozent auf 21,3 Prozent verringert. Der Preis lag bei etwas mehr als 57 Euro je Aktie. Mit den Einnahmen aus der Platzierung hat die Beteiligungsgesellschaft bereits alle Investitionen, die 2010 in das Berliner Unternehmen geflossen sind, wieder raus. Wohl auch deshalb sind laut Kinnevik vorerst keine weiteren Barerlöse aus der Investition mehr geplant. Zudem ist Kinnevik-Chef Georgi Ganev davon überzeugt, dass Zalando gut positioniert ist, um seine Position als führende europäische Online-Modeplattform auszubauen. Tatsächlich ist der Konzern trotz Coronakrise weiter auf Wachstumskurs. Zwar brockten eine geringere Nachfrage im März sowie Sonderabschreibungen auf den Warenbestand dem Unternehmen im ersten Quartal einen operativen Verlust von 98,6 Mio. Euro ein, dank guter Geschäfte zu Jahresbeginn konnten die Einnahmen aber um 10,6 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro gesteigert werden. Außerdem hob das Management die Umsatzprognose an und rechnet mittlerweile im zweiten Quartal mit deutlichen Zuwächsen - sowohl bei den Erlösen als auch beim operativen Gewinn. Die Platzierung dürfte daher schnell vergessen sein. Mutige Anleger können daher einen Blick auf einen bis Dezember laufenden Discount Call der DZ BANK mit Cap leicht "im Geld" werfen. Die Renditechance beträgt 23,5 Prozent.

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal

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