Christian Scheid

Umbau kommt in die Gänge

21.04.22 10:39 Uhr

Umbau kommt in die Gänge | finanzen.net

Fresenius steht unter Druck. Nach mehrere Gewinnwarnungen und Belastungen infolge der Pandemie ist die Aktie binnen fünf Jahren um mehr als die Hälfte eingebrochen.

Am Kapitalmarkt waren daher Forderungen nach einer Zerschlagung des Konzerns laut geworden. Nun gibt es erste Anzeichen. Kreisen zufolge will der Krankenhaus- und Medizinkonzern einen Anteil von 20 Prozent an seiner Krankenhaussparte Helios verkaufen. Das Unternehmen arbeite mit der Bank of America und JPMorgan zusammen, um das Interesse potenzieller Käufer auszuloten. Helios könnte dabei einschließlich Schulden mit mehr als 15 Mrd. Euro bewertet werden. Unter den Interessenten dürften vor allem Private Equity und Infrastrukturfonds sein. Die Überlegungen seien noch in einem frühen Stadium und es seien noch keine Entscheidungen über Umfang oder Zeitpunkt einer möglichen Transaktion getroffen worden. Schon bei Vorlage der 2021er-Geschäftszahlen zeigte sich Fre¬se¬nius-CEO Stephan Sturm bereit, bei Deutschlands größtem Krankenhausbetreiber Helios und der Projekt- und Servicegesellschaft Vamed für größere Übernahmen auch Investoren als Miteigner ins Boot zu holen - später seien auch Börsengänge denkbar. Auch bei der Dialysetochter FMC, an der Fresenius mit rund einem Drittel beteiligt ist, schließt Sturm einen Verkauf nicht mehr aus. Insgesamt dürften die Pläne zu einer Bodenbildung bei der Aktie beitragen - ein gutes Szenario für ein Bonus-Zertifikat von der DZ BANK. Bei dem Papier ist im März 2023 ein Ertrag von rund neun Prozent drin. Dazu darf die Fresenius-Aktie die Marke von 25 Euro nicht verletzen. Das entspricht einem Sicherheitspuffer von 28,3 Prozent (ISIN DE000DV7RAZ5).

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Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.


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