TSI Deutschland Index-Zertifikat
Auf die stärksten deutschen Aktien setzen.
2016 ging es an der Börse wild hin und her. Da kamen Trader auf ihre Kosten. Mittel- bis langfristig orientierte Anleger haben jedoch das Nachsehen. Denn unter dem Strich gleicht die DAX-Performance einem Nullsummenspiel. Besser sieht es bei Strategieindizes aus, die sich während des hektischen Auf und Ab an strikte Regeln gehalten haben, etwa der TSI Deutschland. Seit Silvester hat der Index ein Plus von rund sieben Prozent geschafft.
Der TSI Deutschland bzw. das zugehörige Zertifikat darauf bedient sich dem Konzept der relativen Stärke. Dabei wird automatisch in die nach dem TSI-System stärksten zehn Aktien investiert, wobei das Auswahluniversum die 30 größten deutschen Unternehmen nach Marktkapitalisierung enthält. Damit werden nur diejenigen Aktien gehalten, die positive Trends vorweisen - und insbesondere aktuelle Bremsklötze aus dem DAX außen vor gelassen. Einziges Selektionskriterium ist der Trend-Signal-Indikator (TSI), den die Börsenmedien AG entwickelt hat. Dieser wird mit der TSI-Börsenampel kombiniert, mit der das weltweite Börsenklima gemessen wird.
Lévy-Verfahren als Basis
Der TSI-Wert misst jeder Aktie auf täglicher Basis einen Wert für deren relative Stärke im Vergleich zum Benchmark-Index bei. Hierzu wurde das Verfahren von Robert Lévy (1959) aufgegriffen und weiterentwickelt. Die Berechnung erfolgt täglich auf Grundlage der historischen Entwicklung diverser Leitindizes weltweit. Die Börsenmedien AG, die unter anderem das Anlegermagazin "Der Aktionär" herausgibt, wendet diese Methode schon seit Jahren erfolgreich an.
Im Backtest seit 1996 hat der TSI Deutschland um 14,0 Prozent p.a. zugelegt, der DAX hingegen nur um 7,8 Prozent p.a. Ziel ist es, den DAX auch künftig pro Jahr um fünf Prozent outzuperformen. Und dies, obwohl fast nur DAX-Aktien im Zertifikat gehalten werden. Hierzu werden die stärksten deutschen Blue Chips laufend überprüft und der Index monatlich angepasst.
Das Zertifikat wird in fünf Varianten angeboten. In der Standard-Variante wird stets in die zehn stärksten TSI-Aktien investiert. Zudem gibt es vier gehebelte Versionen mit K.o.-Schwelle, bei denen die Performance überproportional ausfällt. Als langfristige Anlage ist vor allem das Standardzertifikat geeignet, das aus technischen Gründen ebenfalls als K.o.-Hebelprodukt aufgelegt worden ist. Aufgrund des Hebels von eins bildet das Papier die Indexentwicklung nahezu eins zu eins ab. Somit haben Anleger, die in den deutschen Aktienmarkt investieren wollen, ein gutes Instrument zur Hand.
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
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