The Big Short

Mit ihrer Investmentgesellschaft ARK Invest und den zugehörigen ETFs, die hauptsächlich auf disruptive Technologien setzen, ist Cathie Wood zu einem echten Star an der Wall Street aufgestiegen.
Das Flaggschiff der Investorin, der ARK Innovation ETF, kletterte im Jahr 2020 um eindrucksvolle 149 Prozent. Von den Erfolgen wurden viele Retail-Anleger angelockt: Die Mittelzuflüsse erreichten schwindelerregende Höhen - inzwischen ist der Fonds 25,5 Mrd. Dollar schwer. Woods Erfolg beruhte darauf, große Teile des Fondsvermögens in gehypte Technologiewerte zu stecken - darunter Schwergewichte wie Tesla, aber auch klein- bis mittelgroße Werte wie Teladoc Health und Roku. Allein Woods Käufe trieben die Kurse weiter nach oben. Doch nun bläst der Fondsmanagerin Gegenwind ins Gesicht. Die 2021er-Gewinne des ARK Innovation sind längst aufgezehrt, der ETF liegt nun sogar mit drei Prozent im Minus. Damit nicht genug: Seit kurzem wettet Hedgefondsmanager Michael Burry gegen den ARK Innovation ETF: Scion Asset Management, das Anlagevehikel von Burry, hielt per Ende Juni 2021 Put-Kontrakte für 235.500 Anteile des Fonds. Die Position hatte einen Wert von fast 31 Mio. Dollar. Michael Burry wurde berühmt, als er 2007 das Platzen der US-Immobilienblase vorhersah. Der breiten Öffentlichkeit ist der Investor spätestens durch den Film "The Big Short" bekannt. Burry warnt schon seit Monaten vor den unhaltbaren Bewertungen des Marktes. Dabei ist Burry nicht der Einzige, der gegen Cathie Wood wettet. Die Short-Positionen gegen den ARKK haben ein Rekordniveau erreicht. Wood ließ die Kritik nicht auf sich sitzen. Burry verstehe die Grundlagen nicht, die zu einem explosiven Wachstum führten und dementsprechend Investitionsmöglichkeiten im Bereich der Innovation böten, so die Starinvestorin. Wer am Ende recht bekommt, ist offen. Anleger, die Burrys Meinung teilen, können sich seiner Short-Wette mit einem Put-Optionsschein von Morgan Stanley (ISIN DE000MA6AHX7) anschließen - wobei denen, die zugreifen, bewusst sein muss, dass sie auf Basis der aktuellen Konditionen eine recht üppige Optionsprämie zahlen.
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.
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