Teamviewer: Großaktionär verkauft

Währungsbereinigt zeigte sich ein Wachstum von acht Prozent. Der Umsatz legte um zehn Prozent auf 158,1 Mio. Euro zu. Das bereinigte operative Ergeb¬nis (Ebitda) stieg um 19 Prozent auf 70,3 Mio. Euro und übertraf damit die Analystenschätzungen deut¬lich. Die bereinigte Ebitda-Marge kletterte auf 44 Prozent von 41 Prozent im Vorjahresquartal. Für das Gesamtjahr rechnet Team¬viewer weiterhin mit einem Umsatzplus von zehn bis 14 Prozent auf 620 Mio. bis 645 Mio. Euro. Zudem soll die bereinigte Ebitda-Marge bei etwa 40 Prozent liegen nach 41 Prozent im Vorjahr. Während die Börse unaufgeregt auf die Zahlen reagierte, zeigten Analysten gemischte Reaktionen. Berenberg hat die Einstufung für die Aktie auf "Buy" mit einem Kursziel von 21 Euro belassen. Die Kennziffern be-zeich¬nete Analyst Gustav Froberg als solide. Hingegen hat JPMorgan das Kursziel zwar von 13 auf 14 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Underweight" belassen. Im kommenden Jahr sollten sich die Billings positiver entwickeln, doch im Schlussquartal 2023 werde Teamviewer noch mit Gegenwind und einer hohen Vorjahres-Vergleichsbasis zu kämpfen ha¬ben. Für Unmut sorgte eine weitere Platzierung durch den Finanzinvestor Permira. Durch den Verkauf von 13 Mio. Aktien wurde der Anteil von knapp 21 Prozent auf rund 14 Prozent gesenkt. Die Papiere wurden zu je 13,90 Euro und damit mit einem Abschlag von rund sieben Prozent platziert. Permira hat¬te Teamviewer 2014 für rund 870 Mio. Euro gekauft und dann im Herbst 2019 an die Börse gebracht. Dadurch und durch den Verkauf von weiteren Anteilen in den Jahren danach hat der Finanzinvestor bis dato mehr als 5,5 Mrd. Euro eingenommen. Durch die Platzierung kam die Aktie erheblich unter Druck. Es dürfte dauern, bis die Delle ausgebügelt ist. Beim Discounter von HSBC aus ZJ 31.2023 haben die Anteilscheine noch bis September 2024 Zeit, um den Cap bei 15 Euro wieder zu erreichen. Der Mut wird aktuell mit einem Ertrag von 26,5 Prozent belohnt (ISIN DE000HG9PVA9).

Wolfgang Raum ist seit Mitte 2005 Chefredakteur des ZertifikateJournal Deutschland. Insgesamt kann Raum auf mehr als 15 Jahre Berufserfahrung im Kapitalmarkt-Journalismus verweisen. Unter anderem war der 41-Jährige mehr als fünf Jahre für das Anlegermagazin CAPITAL Depesche verantwortlich. Neben seiner wöchentlichen Kolumne in der "Euro am Sonntag" ist er regelmäßig als Experte in TV-Shows zu Gast, beispielsweise bei Bloomberg.TV und der 3satBörse. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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