Software AG - Eine starke Allianz
Die Software AG und die Maschinenbauer DMG Mori, Dürr und Carl Zeiss wollen in der Vernetzung der Produktion künftig zusammenarbeiten.
Dazu haben die Firmen ein Gemeinschaftsunternehmen zur Entwicklung einer Softwareplattform gegründet, das einen Branchenstandard etablieren will. Innovationen auf Basis des Internets der Dinge seien ein großer Wachstumstreiber für die Unternehmen, sagte Software AG-Chef Karl-Heinz Streibich. Viele Gesellschaften hätten aber allein nicht die Zeit und die technologischen Ressourcen, um auf dem Feld zu bestehen. DMG-Mori-Chef Christian Thönes ergänzte: "Bei dem wichtigen Thema Industrie 4.0 muss der Maschinenbau selbst aktiv werden." In der nötigen Zeit so viel Softwarekompetenz selbst auf die Beine zu stellen, sei für mittelständische Anlagenbauer aber kaum möglich. Das Adamos genannte System sei speziell auf Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau zugeschnitten. Die vernetzte Produktion und integrierte Zulieferketten gelten in der Maschinenbaubranche als nächster großer Schritt, der Kosten senken soll und den Kunden etwa eine schnellere Belieferung ermöglichen soll. Die Software AG verdient ihr Geld vor allem mit Software zur Integration verschiedener IT-Welten und will mit der Digitalisierung der Industrie mittelfristig wieder stärker wachsen. Von den 60 Mio. Euro, die zum Start in das Gemeinschaftsunternehmen mit seinen zunächst 200 Mitarbeitern investiert wurde, stammt ein Großteil von dem Konzern durch die Einbringung der Software. Zwar gibt es noch keine konkreten Renditeziele für das Projekt. Doch Analysten sind dennoch beeindruckt. Mit dem Deal sei ein Coup gegenüber Konkurrent SAP gelungen, meint etwa Thomas Becker von der Commerzbank. Analyst Knut Woller von der Baader Bank ergänzte, die Zusammenarbeit belege die beschleunigte Aufnahme von Lösungen für das "Internet der Dinge" durch Industrieunternehmen. Gleichzeitig mit der Meldung hat die Aktie der Software AG wieder Fahrt nach oben aufgenommen. Mit einem MINI von der Citi können Anleger auf einen Ausbruch setzen (ISIN DE000CY8AEW6).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
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