Pick of the Week: Nasdaq 100
Am 10. November legte der Nasdaq 100 mit plus 7,3 Prozent einen der größten Kurssprünge seiner Geschichte hin.
Auslöser war die niedriger als erwartet ausgefallene US-Inflationsrate. Damit verstärkte sich die Hoffnung der Marktteilnehmer, dass die Fed künftig ein gemäßigteres Tempo bei ihren Zinserhöhungen einlegen wird. Zwar folgten in den Tagen danach Anschlusskäufe. Insgesamt zeichnet sich für Techs dennoch ein rabenschwarzes Jahr ab, nachdem dort jahrelang verlässlich gute Renditen zu verzeichnen waren. Alle Segmente erlebten lange, schmerzhafte Abwärtsphasen, die in eine Kapitulation mündeten. "Den Anfang machten chinesische Tech-Aktien und die Halbleiterindustrie, dann waren die GAFAM-Unternehmen (Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft) an der Reihe, und am 4. November 2022 kapitulierten schließlich auch die Software-Aktien", resümieren die Analysten von Oddo BHF. Allerdings sprächen auch einige Faktoren für eine optimistische Einschätzung, was die weiteren Aussichten betrifft. Erstens: Die Segmente, die zuerst kapituliert haben, erholen sich schon wieder. Zweitens: Einige Halbleiterfirmen haben ihre Prognosen bereits dreimal revidiert. Somit sind darin die Risiken bereits stärker eingepreist. Drittens: Die Bewertungen haben ein Niveau erreicht, das für Anleger mit langem Anlagehorizont attraktiv ist. Man findet nicht selten Unternehmen mit zweistelligen Wachstumsraten, deren Bewertungen jedoch denen des Telekomsektors ähneln. Viertens: Die Fundamentaldaten des Sektors sind nach wie vor überaus überzeugend, und auch bei den Frühindikatoren deutet nichts auf eine bevorstehende Wende im Halbleiter-Superzyklus hin. "Auf lange Sicht sind Technologiewerte daher weiterhin attraktiv. Die wichtigste Frage ist, wann der richtige Zeitpunkt für eine Neupositionierung wäre", so Oddo BHF. In dieser Situation ist ein Bonus Cap-Zertifikat von BNP Paribas ideal. Das Papier (ISIN DE000PE3J7S9) erzielt im September kommenden Jahres einen Maximalertrag von 15,2 Prozent, wenn der Nasdaq 100 kein neues Tief mehr markiert, also unter die bei 9.800 Zählern platzierte Barriere abrutscht.
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.