Novo Nordisc - Heiße Turnaround-Wette

Anfang August musste der weltweit größte Insulinhersteller seine Jahresprognosen nach unten anpassen. Beim Umsatz stellte Novo Nordisk für 2016 nur noch ein Plus von fünf bis sieben Prozent anstelle von fünf bis neun Prozent in Aussicht. Beim operativen Gewinn lautete die neue Spanne fünf bis acht Prozent Zuwachs, nach fünf bis neun Prozent zuvor. Als Gründe nannte der Konzern eine Vertragskündigung für das Insulinmedikament NovoLog und Preisdruck bei einigen anderen Produkten.

Nach einem enttäuschend verlaufenen dritten Quartal musste die Gesellschaft die Erwartungen abermals zurücknehmen: Bei einem währungsbereinigten Umsatzplus von fünf und sechs Prozent soll der bereinigte operative Gewinn nun nur noch um fünf bis sieben Prozent zulegen. Damit nicht genug: Langfristig soll der operative Gewinn nur noch um fünf Prozent pro Jahr steigen und damit halb so stark wie ursprünglich gehofft. Nun muss der Konzern Farbe bekennen: Am 2. Februar steht die Veröffentlichung der Zahlen an.

Geht es nach Analysten, dürfte die Aktie allmählich das Schlimmste überstanden haben. Schließlich hat der Titel gegenüber dem 2015 markierten Allzeithoch in der Spitze fast 47 Prozent verloren. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat das Kursziel vor der Zahlenvorlage von 261 auf 270 dänische Kronen (aktuell 242,90 Kronen) angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Der dänische Insulinhersteller sollte solide Ergebnisse für das vierte Quartal vorlegen, die gleichwohl im Rahmen der Markterwartungen liegen dürften.

Mehr Potenzial sieht die US-Investmentbank Goldman Sachs. Sie hat die Einstufung für die Aktie auf "Buy" belassen und sieht Potenzial bis 310 Kronen. Der Konzern habe in den USA auf bestimmten Feldern Marktanteile hinzugewonnen, schrieb Analyst Keyur Parekh in einer Studie vom Montag. Dies sei einer der wesentlichen Gründe dafür, warum die Papiere 2017 zulegen dürften. Es lohne sich, diese Trends zu beobachten, auch wenn es noch zu früh sei, die Prognosen zu ändern. Die Schweizer Großbank UBS sieht sogar Potenzial bis 350 Kronen und rät ebenfalls zum Kauf. Die Aktie des dänischen Insulinherstellers sollte im kommenden Jahr wieder zu herausragendem Kurswachstum zurückkehren. Denn der Konzern dürfte durch seinen Portfoliomix den Gegenwind auf der Preisseite ausgleichen können. Mutige Anleger setzen mit einem 3x Faktor Long von Vontobel auf einen Rebound der Aktie.

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal

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