Deutsche Telekom: Nur kurze Enttäuschung
In Erwartung eines anhaltenden Wachstums hat die Telekom-Tochter T-Mobile US milliardenschwere Ausschüttungen angekündigt: "Wir werden bis 2027 bis zu 50 Mrd. Dollar für Dividenden und Aktienrückkäufe bereitstellen", sagte CEO Mike Sievert auf einem Investorentag. Außerdem will sein Unternehmen bis zum Jahr 2028 zwölf Mio. Kunden für sein 5G-Mobilfunknetz gewinnen.
Die Analysten von Oddo BHF zeigten sich enttäuscht über die Ausschüttungspläne und stuften die T-Aktie von "Outperform" auf "Neutral" herab. Dennoch hoben sie das Kursziel von 25,50 Euro auf 27 Euro an. "Das ursprüngliche Kursziel wurde erreicht, was maßgeblich durch den positiven Einfluss von T-Mobile US bedingt war", erklärten die Experten. JPMorgan indes bewertete die Aktie weiterhin mit "Overweight" und einem Kursziel von 40 Euro. Die Analysten hoben hervor, dass T-Mobile US den Investoren eine starke Botschaft hinsichtlich des langfristigen Wachstums übermittelt habe. Doch sie kritisierten auch sie die geplanten Ausschüttungen und Ziele für 2025 als schwach.
Im Anschluss an die Veranstaltung und die Analystenkommentare kam es bei den Papieren von Tochter und Mutter zu Gewinnmitnahmen, die jedoch nur kurz anhielten. Bereits in den Tagen danach machte die T-Aktie ihrem Ruf als DAX-Antreiber wieder alle Ehre. Wir würden daher den Discount Call aus ZJ 11/24, der zu der angepeilten Maximalrendite von 31,6 Prozent geführt hat, mit einem Papier der UBS (ISIN DE000UM8C216) erneuern.
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.
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