Christian Scheid

Bleibt in der Familie

17.11.22 10:11 Uhr

Bleibt in der Familie | finanzen.net

Rund 70 Prozent des weltweiten Bruttoinlandprodukts werden von Familienunternehmen erwirtschaftet.

Allein in der Bundesrepublik gibt es mehr als 400 börsennotierte Unternehmen, die familiengeführt sind. Viele davon sind Weltmarktführer in ihren Branchen. An der Börse gilt eine Gesellschaft als Familienunternehmen, wenn die Gründerfamilie entweder 25 Prozent der Stimmrechte besitzt und/oder ein Familienmitglied im Aufsichtsrat oder Vorstand sitzt. So sieht es die "Family Founding Definition" vor. Das trifft aktuell auf rund 40 Prozent aller notierten Dividendenpapiere zu.

Wer­bung

Eine neue Studie der Stiftung Familienunternehmen belegt, dass diese Gesellschaften über eine im Vergleich zu anderen Firmen höhere Rentabilität hinsichtlich der Gesamt- und Eigenkapitalrendite aufweisen. Familiengeführte Unternehmen bieten für Anleger eine Menge Vorteile, die sich auch in der Aktienentwicklung widerspiegeln: In der Pandemie haben inhabergeführte Unternehmen überdurchschnittlich hohe Gewinne erwirtschaften können. Zudem setzte die Erholung nach dem Crash früher ein und so erreichten die Aktien der familiengeführten Gesellschaften ihr Vor-Corona-Niveau im Schnitt bereits drei Wochen vor den Nicht-Familienunternehmen. Als wichtigster Faktor für den Erfolg der Familienunternehmen wird die langfristige Perspektive, oft über Generationen hinweg, sowie die damit verbundene strategische Ausrichtung angeführt. Hierzu zählt auch die starke Fokussierung auf die Belegschaft und deren Bindung. Das zeigt sich auch in der geringeren Fluktuationsrate. Dieser Fokus zahlt sich aus: Aktien von Familienunternehmen erzielen im Durchschnitt eine höhere Rendite als Nicht-Familienunternehmen. Gemessen am systematischen Risiko und der Standardabweichung von Renditen weisen Familienunternehmen zugleich ein etwas geringeres Kursrisiko auf.

Diese Zusammenhänge können sich Anleger beispielsweise mit dem Zertifikat auf den Familienunternehmen Index zunutze machen. Das Auswahlbarometer setzt auf den Erfolgsfaktor Gründerfamilie und bündelt zwölf starke Familienunternehmen aus Europa, die sich an der Börse als Top-Performer etabliert haben. Neben bekannten deutschen Größen wie Pharmahersteller Merck, Autovermieter Sixt, IT-Dienstleister Bechtle oder Photovoltaikanbieter SMA Solar sind mit Getränkehersteller Heineken, Bekleidungsunternehmen Hennes & Mauritz und Konsumgüterhersteller Swatch Group auch andere europäische Champions vertreten. Investierbar ist der Index mit einem Tracker (ISIN DE000DA0ABS4).