Befreiungsschlag

In dem Zusammenhang bleiben die Deutschen nicht nur der Hauptlieferant für wiederaufladbare Headset-Batterien der Südkoreaner. Samsung will auch die Zusammenarbeit ausbauen. Varta-Chef Herbert Schein zeigte sich erfreut über die Einigung. Zudem kündigte das Unternehmen an, auch den Streit mit anderen Herstellern in Kürze beilegen zu wollen. Damit nicht genug: Varta will künftig auch Elektroautos ausrüsten: "Für die nächste Generation der E-Mobilität sind Ladezeit, hohe Leistung, hohe Energie und Langlebigkeit der Batterie die limitierenden Faktoren", sagte Varta-Chef Herbert Schein dem Tagesspiegel. "Die Technologie, die wir heute entwickeln, könnte auch bei Anwendungen im Bereich der Elektromobilität Vorteile bieten. Wir freuen uns, wenn wir im Bereich Automotive eine Rolle spielen dürfen." Die Autohersteller selbst machten "große Fortschritte bei der Batterietechnologie und sehen die Batteriezelle als strategische Komponente für die Zukunft". Varta sei offen für Partnerschaften auch mit Autoherstellern, die bislang ihre Batteriezellen ausschließlich von asiatischen Herstellern beziehen. Die positiven Nachrichten haben der Aktie Auftrieb verliehen. Seit dem Corona-Tief im März haben sie sich mittlerweile schon wieder mehr als verdoppelt. Doch der positive Newsflow dürfte anhalten - vermutlich schon an diesem Freitag mit der Vorlage der Halbjahreszahlen. Die Berenberg-Analysten halten es für sehr wahrscheinlich, dass das Unternehmen seine Ziele anheben wird und die Schätzungen am Markt steigen werden. Daher riefen sie bereits Mitte Juli in einer Studie ein Kursziel von 120 Euro aus. Inzwischen ist diese Marke schon fast erreicht. Da Berenberg ohnehin sehr optimistisch für Varta ist und die Papiere auf ihrer Liste der "Mid Cap Top Picks" führt, könnte durchaus eine weitere Kurszielanhebung drin sein. Kurzum: Der Titel ist eine Long-Spekulation wert, zum Beispiel mit einem Turbo-Zertifikat von BNP Paribas. Das Papier weist einen aktuellen Hebel von 2,9 auf (ISIN DE000PN0BJ79).