Bank in attraktiver Nische
Nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine gehörte die Aktie von ProCredit zu den Verlierern. Denn das Land zählt zu den wichtigsten Märkten des Geldinstituts. Dennoch konnte ProCredit 2022 und 2023 trotz hoher Risikovorsorge für das ukrainische Portfolio deutlich positive Ergebnisse erzielen.
Die Bankengruppe hat 2023 ein Finanzergebnis von 113,4 Mio. Euro erzielt, was einer Eigenkapitalrendite von 12,2 Prozent entspricht. "Damit haben wir unsere im Jahresverlauf 2023 zwei Mal angehobene Prognose leicht übertroffen und somit das beste Jahr der Firmengeschichte erzielt", sagt CEO Hubert Spechtenhauser. Zudem stellte der Vorstand auf einem Kapitalmarkttag die aktualisierte Geschäftsstrategie vor, die eine deutliche Ausweitung der Präsenz in bestehenden Märkten in Südost- und Osteuropa vorsieht. Auf diese Weise will die Gruppe wichtige Skaleneffekte erzielen, ihre Margen auf beiden Seiten der Bilanz festigen und ihre positive Wirkung in den Regionen weiter ausbauen. "Wir wollen 2024 beim Kreditportfolio um mindestens zehn Prozent wachsen und in den Jahren danach noch stärker", sagt Spechtenhauser. "Mittelfristiges Ziel sind mindestens zehn Mrd. Euro Kreditvolumen." Ende 2023 waren es 6,4 Mrd. Euro. Das Ukraine-Exposure wurde zwar stark reduziert. "Allerdings sind wir dort weiterhin operativ tätig, so dass wir bei einer Stabilisierung der Region ein verlässlicher Partner insbesondere beim Wiederaufbau sein können", so Spechtenhauser. Auch vor diesem Hintergrund ist die ProCredit-Aktie einer der spannendsten Nebenwerte auf dem deutschen Kurszettel. Mit einem Turbo von Lang & Schwarz können risikobereite Anleger mit Hebel dabei sein (ISIN DE000LX3ATK0).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.
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