Ebay: Schwäche zum Einstieg nutzen

von Wolfgang Raum, Euro am Sonntag

Ebay ist auf Kurs, dank des florierenden Onlinehandels. Die Erlöse kletterten im dritten Quartal um 14 Prozent auf rund 3,9  Milliarden US-Dollar. Als Wachstumstreiber erwies sich erneut die Bezahltochter PayPal. Dort stiegen die Einnahmen um fast 20 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar — und das, obwohl die Gebühren, die das Unternehmen bei jeder Transaktion verdient, um 3,7 Prozent gefallen sind. Den Gewinn konnte Ebay dank Beteiligungsverkäufen ebenfalls prozentual zweistellig steigern, und zwar um 15 Prozent auf 689 Millionen Dollar.

Trotzdem purzelten die Kurse. Denn das Unternehmen zeigte sich vorsichtig für das Weihnachtsquartal. Die Erlöse sollen zwischen 4,5 und 4,6 Milliarden Dollar liegen. Analysten hatten mit 4,64 Milliarden Dollar gerechnet. Das Management begründet den verhaltenen Ausblick mit einem schwächeren Konjunk­turumfeld in den Vereinigten Staaten. Dort habe der Onlinehandel erheblich nachgelassen.

Nach einer jahrelangen Rally — von Anfang 2009 bis Ende 2012 hat sich der Nasdaq-Titel mehr als verfünffacht — ist der Ebay-Aktie in diesem Jahr die Puste ausgegangen. Seit Januar pendelt der US-Wert in einer Range zwischen 49,55 und 58 Dollar. Derzeit wechselt der Anteilschein für rund 52,80 Dollar den Besitzer. Die Analystenriege ist allerdings weiterhin sehr positiv für die Aktie gestimmt. Aktuell stehen 38  Kauf- und sieben Halte-Empfehlungen null Verkaufsvoten gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten liegt bei 61,95 Dollar — also 18 Prozent über dem aktuellen Kurs.

Verhalten optimistisch
Wir sind etwas skeptischer. Mit den Kursen sind auch die Erwartungen gestiegen. Das birgt hohes Enttäuschungspotenzial. Deswegen und mit Blick auf die Charttechnik empfehlen wir eine verhalten optimistische Herangehensweise an die Aktie. Unsere Empfehlung ist ein Bonus-Cap-Zertifikat der BNP Paribas (ISIN: DE 000 PA0 442 9) mit Fälligkeit im Juni 2014.

Es wirft eine Maximalrendite von sechs Prozent oder 9,5 Prozent jährlich ab, sofern der Titel in den nächsten sieben Monaten über der 40-Dollar-Marke notiert. Der rund 24-prozentige Puffer wirkt auf den ersten Blick nicht allzu komfortabel. Allerdings hat die Aktie des Internetauktionshauses ein solch niedriges Niveau zuletzt vor mehr als einem Jahr gesehen. Dennoch sollten Anleger einen Stopp platzieren, und zwar bei 45,66 US-Dollar. Dort liegt das Zwölfmonatstief.