Wer wird Millionär?
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Der Bitcoin ist zielsicher unterwegs Richtung 100.000 US-Dollar. Nvidia könnte schon in Kürze mehr wert sein als Apple. Die Börse macht gerade Millionäre - aber auch nachhaltig?
Selbst wenn man schon knapp 30 Jahre an der Börse aktiv ist kann man immer noch überrascht werden. In unserem Börsendienst auf feingoldresearch.de führen wir seit vier Jahren unser Markenwertportfolio. Dort halten nur Aktien Einzug, die gleichsam über eine starke Marke und über hohe Markenwertdynamik verfügen. Im September 2020 hatten wir uns für Nvidia entschieden ausgestattet mit einem kleinen Hebel von zwei für etwas mehr Dynamik im Investment. Gerade einmal dreieinhalb Jahre später steht dieses Investment bei 1000 Prozent Rendite.
Doch selbst andere Marken, erworben nach dem gleichen Prinzip im Jahr, fallen nicht allzu sehr ab. Für Meta stehen 600 Prozent Rendite zu Buche. Andere Titel aus dem Auswahlportfolio wie Expedia, Netflix, SAP, Axa, Visa oder Monster Energy konnten sich auch sehr schön behaupten, kommen aber selbstredend nicht an die Exzesse bei Nvidia ran. Diese überragende Rendite bei Nvidia könnte nun zufrieden machen und vor allem für Euphorie bei mir und meinem Team sorgen. Eher das Gegenteil ist aber der Fall.
Die meisten von uns haben die Kursentwicklung von Cisco erlebt in den 2000er-Jahren. Man erinnert sich an Nokia und wir haben vor allem einen anderen Aspekt im Hinterkopf: Auch starke Marken und brillante Firmen können innerhalb kürzester Zeit in heftige Korrekturen gelangen. 2022 gab es Meta oder Neflix zu Ausverkaufspreisen, die Kurse drittelten sich teilweise von ihren Höchstständen. "Auch Amazon, Apple oder Google durchliefen auf ihrem Weg zu Billionenkonzernen starke prozentuale Kursrückschläge", so Jürgen Molnar von RoboMarkets. "Beim Bitcoin sind Kursbewegungen von mehr als 100 Prozent in einem Jahr nach oben und 30 bis 60 Prozent nach unten in anderen Jahren keine Seltenheit, sondern eher die Regel", so der Experte.
Doch selbst auf Indexbasis sollte man unbedingt aufpassen. Die Nasdaq legte angetrieben von Nvidia innerhalb eines Jahres 50 Prozent zu. Dies entspricht eigentlich der Rendite von fünf bis sechs Jahren. "Der DAX hat seitdem Ukraine-Crash im Herbst 2022 von 11.900 auf 18.000 Zähler zugelegt - ebenfalls 50 Prozent", so Stefan Riße von Acatis. "In sehr vielen Sentimentindikatoren lässt sich pure Euphorie ablesen", so der Experte. Auch technische Analysten machen jetzt auf Gefahren aufmerksam. An der 18.000-Punkte-Marke klopft der DAX wieder an seine langfristige Aufwärtstrendlinie an, die sich aus den Hochpunkten seit 2007 ableitet. Bereits 2021 scheiterten mehrere Versuche, die Gerade zu überwinden. Die runde Marke ist daher nicht nur psychologisch, sondern auch charttechnisch von großer Bedeutung.
Ehe wir uns ansehen, wie man ein Depot konkret absichern kann, wollen wir zwei spannende Indikatoren der Markttechnik betrachten. Nicht nur in Deutschland erfreut sich vor allem der Relative-Stärke-Index, kurz RSI, großer Beliebtheit. Dabei handelt es sich um einen Momentum-Indikator, der die Dynamik der jüngsten Kursveränderungen misst. "Werte über 70 gelten als überkauft, unter 40 als überverkauft. Zuletzt kletterte das Barometer beim DAX auf knapp 80", so Franz-Georg Wenner von IndexRadar. Ein hoher RSI-Wert zeigt also an, dass ein Markt in kurzer Zeit ungewöhnlich schnell gestiegen ist. Für die amerikanische Nasdaq findet man ähnliche Werte.
Wie weit sind die Kurse gelaufen?
Etwas einfacher zu berechnen und ebenfalls wichtig ist die Frage, wie weit die Kurse von wichtigen gleitenden Durchschnitten entfernt sind. Für die langfristige Betrachtung bietet sich die 200-Tage-Linie an. "Aktuell steht der DAX rund zehn Prozent höher, Neueinsteiger zahlen also zehn Prozent mehr als im Durchschnitt der zurückliegenden 200 Handelstage. Ein guter Kaufzeitpunkt sieht für viele Käufer anders aus", findet RoboMarkets-Experte Molnar. Entscheidend ist allerdings nicht nur der Abstand, sondern ob der Durchschnitt ebenfalls steigt. Ist dies der Fall, verschiebt sich auch das Potenzial sukzessive nach oben. Zu heftig sollte die Abweichung aber nicht werden und in den USA beim S&P 500 sowie bei der Nasdaq ist der Abstand im März 2024 sehr deutlich. Mit einfachen Worten - die Börsen in den USA sind zu schnell zu weit gelaufen.
Spezialfall US-Wahlen
Zu guter Letzt schauen gerade in US-Wahljahren Anleger auf die Saisonalität. "US-Wahljahre beginnen für den DAX meist freundlich, vor allem im Februar steigen die Kurse und im März wird ein erstes Hoch ausgebildet", so Experte Wenner. Bisher hält sich der Markt recht gut an die Vorgaben. Interessant ist jedoch, dass sich der DAX in den Folgemonaten häufig nur seitwärts bewegt, mit einer kleinen Schwächephase im Frühsommer und erhöhter Volatilität in den Wochen vor der Wahl Anfang November. Unter dem Strich wird jedoch der Großteil der Rendite häufig in den ersten Wochen des Jahres erzielt. Somit scheint das Aufwärtspotenzial vorerst begrenzt.
Der sprichwörtliche Weg zum Millionär erschien mit Nvidia, KI-Aktien oder Bitcoin zuletzt sehr einfach. Wer aber auf hohen Gewinnen sitzt, sollte diese besser jetzt absichern. Die Derivatebranche hat zur Stabilisierung von Portfolios Put-Optionsscheine im Angebot. Die Puts auf die Nasdaq SW1DJJ und auf den DAX SW1N0R mit einem Jahr Laufzeit sichern das Portfolio ab. Denn 30 Jahre Börsenerfahrung lehren vor allem - wenn sich Anleger wie aktuell der Fall in Börsenforen hohe Kursziele hin und her reichen und vom neuen Porsche träumen ist der nächste Rückschlag nicht weit.
150 Jahre Börsenerfahrung kombiniert technische Analyse, Trading, Börsenpsychologie und konkrete Investments. Benjamin Feingold ist Mit-Gründer von Feingold Research. Unseren Börsendienst finden Sie unter feingoldresearch.de!
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