Benjamin Feingold-Kolumne

Kommt nun der Crash?

04.10.22 09:17 Uhr

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Der September wird für die Aktienmärkte zu einem echten Härtetest. Der DAX fällt im Tief auf 11.850 Punkte. Aber es gibt zumindest kurzfristig Hoffnung. Wir haben uns dazu mit einem Marktexperten ausgetauscht.

Viele Marktteilnehmer vermissen einen Ausverkauf. Für Jürgen Molnar, Kapitalmarktexperte bei Robomarkets sehen wir in diesem Jahr ein anderes Szenario. "Wir sehen in diesem Jahr einen "Salami-Crash". Zwar blieben Tage mit massiver Schwäche, also jenseits der 5 Prozent-Verlustmarke, bislang aus. Die Käufer scheinen allerdings endgültig zu kapitulieren."

Viele Puts gehandelt

Doch der Experte gibt Grund zur Hoffnung. "In den USA, aber auch in Europa sind viele Marktteilnehmer auf den Crash vorbereitet. Abzulesen ist dies beispielsweise am Optionsmarkt. In den USA wurden am Freitag so viele Puts gehandelt wie noch nie in der Geschichte. Also auch mehr als beispielsweise während des Corona-Crashs 2020. Nahezu jeder sichert sich derzeit ab. Sollte die Stimmung etwas drehen, werden Absicherungen aufgelöst. Das wäre dann der Beginn einer Bärenmarktrally, die häufig sehr dynamisch nach oben laufen."

In Deutschland verweist Ricardo Evangelista, Senior Analyst bei ActivTrades, auf die starken Verkäufe in der zweiten und dritten Reihe. "MDAX und SDAX weiteten ihre Verluste deutlich aus. Die beiden Indizes notieren nun über 25 Prozent von ihrer 200-Tage-Linie entfernt. Das ist ein absoluter Extremwert, der zumindest für eine Pause der Kursverluste spricht", ergänzt Evangelista.

Was könnte den Markt beruhigen?

Für den Kapitalmarktexperten kommt die Musik derzeit von den Anleihemärkten. "Die Renditen in den USA sollten ihren Anstieg stoppen, gefolgt von einem schwächeren Dollar. Zuletzt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Bonds auf 4 Prozent. Das ist eine runde Marke, an der Ich mit einer Pause rechne." Ein positives Zeichen kommt zumindest von Porsche. Zwar hat VW mit dem Porsche-Börsengang ein denkbar ungünstiges Timing hingelegt, der IPO war jedoch der zweitgrößte in der deutschen Börsengeschichte - hinter der Deutschen Telekom im Jahre 1996. Aktuell wird Porsche bei knapp 80 Milliarden Euro bewertet.

150 Jahre Börsenerfahrung kombiniert technische Analyse, Trading, Börsenpsychologie und konkrete Investments. Benjamin Feingold ist Mit-Gründer von Feingold Research. Unseren Börsendienst finden Sie unter feingoldresearch.de!

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