Benjamin Feingold-Kolumne

Der große Emittentencheck - Teil 2

03.01.19 10:57 Uhr

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Der große Emittentencheck - Teil 2 | finanzen.net

Im zweiten Teil unseres großen Emittentenchecks wollen wir auf nächstplatzierten Häuser eingehen, die ebenfalls mehr zu bieten haben als Produkte und Kurse.

Ein genauer Blick lohnt sich also. Wir werden in der Reihenfolge der Platzierungen voranschreiten, starten also mit der Nummer drei im Ranking, der HypoVereinsbank onemarkets.

Die Münchener konnten sogar zwei Kategorien gewinnen (Produkte und Service) und liegen damit auch vor der Commerzbank und BNP, die jeweils eine Kategorie für sich entscheiden konnten. In diesem Jahr hat es die HVB vor allem wegen seiner richtungsweisenden Innovation im Handel aufs Treppchen mit Platz drei geschafft: Mit der neuen Cashback-Tradingapp können sich Anleger ihre Ordergebühren über eine App erstatten lassen. Die App ist mit allen gängigen Banken und Brokern verknüpft. Ein weiterer Vorteil beim Handel mit Papieren der HypoVereinsbank ist der Handel über gettex, einer börslichen Handelsplattform ohne Maklercourtage und Börsenentgelt. Punkten konnte das Institut außerdem mit einem vielseitigen Informationsangebot sowie einem Trading-Desk für aktive Anleger, das auch in der App genutzt werden kann. Die Produktbreite ist gut, allerdings bieten Konkurrenten teilweise mehr Basiswerte an, die bei der HVB in der aufklappbaren Menüführung nicht gleich zu sehen sind.

Vontobel mit Bitcoin und neuer App

Auch der Viertplatzierte, die Bank Vontobel, hat mit einigen Neuheiten in diesem Jahr auf sich aufmerksam gemacht. Nach wie vor ist Vontobel der einzige Emittent, der Zertifikate und seit kurzem auch Hebelpapiere auf Kryptowährungen im Sortiment hat. Außerdem wurde die App grundlegend neu gestaltet und bietet jetzt eine Portfolioverwaltungsfunktion an, die Push-Benachrichtigungen zu jedem Produkt auf das Handy des Users schickt. Der gute News- und Themenfeed wurde beibehalten, hinzugekommen ist die Möglichkeit, sein eigenes Anlagezertifikat zu erstellen - ein Novum. Die Seite hat zwar einige schön gemachte Farbelemente, wirkt dabei insgesamt eher unaufdringlich. Dafür hat sie mehr zu bieten als auf der optische Blick erahnen lässt. Mit zwei Matrixelementen können Anleger ihre Produktsuche vereinfachen und nach bestimmten Vorgaben Aktienanleihen oder Faktorzertifikate auswählen.

Auf den Plätzen: HSBC, DZ und Deutsche Bank

Ein ähnliches Tool hat die HSBC auf ihrer Homepage zu bieten, dort spricht man von "handverlesenen" Papieren, die nach bestimmten Vorgaben aufgelistet werden. Bei einem Discountzertifikat muss es ein Papier auf eine Aktie sein mit einer Restlaufzeit von mindestens einem Monat, einem Discount von mindestens 12 Prozent und bestimmten Renditechancen. Die handverlesene Liste ist dann nach den Renditechancen sortiert. Mit ihrem Tradingservice "Daily Trading" haben die Düsseldorfer ebenfalls Pluspunkte gesammelt: Jeden Morgen werden hier Investmentideen aus charttechnischer Sicht vorgestellt. Außerdem bietet HSBC mit ihrem Trendkompass auf Einzelaktien ein Tool an, mit dem auf einen Blick die Trendstärke einer Aktie visuell erfasst wird. Darauf lassen sich unterschiedliche Strategien ableiten.

Zahlreiche Tools und Informationen sind auch auf der Internetseite der DZ Bank zu finden. 5 Reiter auf der Homepage sorgen für Übersichtlichkeit, allerdings befinden sich bereits auf der Startseite so viele unterschiedliche Informationen, dass Geduld beim Scrollen erforderlich ist. Dafür warten zahlreiche nützliche Informationen auf den User: Neben einer Kursübersicht zu wichtigen Basiswerten bietet die DZ Bank einen WhatsApp-Service an, bei dem Anleger News, Analysen und Trading-Ideen aufs Handy bekommen. Ein Charttechniktool plus Analysen sowie ein Tradingsystem mit Echtgeld runden das Angebot ab. Die Seite ist eher nüchtern gehalten, hat aber eine Menge an Informationen zu bieten, es lohnt sich also einzutauchen. In der Produktkategorie gab es einige Abzüge, weil bei US-Aktien einige Lücken existieren.

Die Deutsche Bank bietet nach wie vor eine gut strukturierte Internetseite an, auch wenn in diesem Jahr die großen Innovationen gefehlt haben. Allerdings kam so manch interessantes Themenzertifikat in diesem Jahr von X-markets. Ein edles Design, ein breites Produktangebot und nützliche Informationen lassen den Anleger hier gerne verweilen. Interessante Tools wurden auf die Seite genommen wie etwa der Depotschutz-Rechner, mit dem sich leicht die Anzahl der zu berechnenden Papiere zur Absicherung ermitteln lässt. Bei den zahlreichen Rückschlägen in diesem Jahr ein nützliches Tool. Die News-Übersicht ist umfangreich und lässt sich wie der Finanzkalender gut filtern. Bei den Tools findet man Rechner zu verschiedenen Produktkategorien wie etwa Optionsscheinen oder Discount-Zertifikaten. Ebenfalls sehr nutzwertig ist das Tradingdesk, mit dem sich Anleger einen schnellen Marktüberblick verschaffen können und mit wenigen Klicks die passenden Anlageprodukte finden. Leichte Abzüge gab es in der Produktkategorie, weshalb die Deutsche Bank in diesem Jahr ihren dritten Platz aus dem Vorjahr nicht verteidigen konnte. Die Gesamtnote ist mit 2,4 aber immer noch gut.

Im letzten Teil unseres großen Emittentenchecks werden wir den Auftritt der verbliebenen Emittenten vorstellen. Viele von ihnen sind dabei, ihre Internetseite neu aufzustellen, wie sie uns im Gespräch mitgeteilt haben. Für diese Jahr müssen wir das bewerten, was vorhanden ist, aber für den nächsten großen Emittentencheck 2019 verspricht die Kategorie "Webseite" viel Spannung.

Benjamin Feingold ist seit mehr als 20 Jahren Börsianer und langjähriger Redakteur bei Börse Online sowie bei der Financial Times Deutschland gewesen. Zusammen mit Daniel Saurenz gründete er 2013 das Investmentportal Feingold Research, das täglich Analysen und Investmentideen zur Börsenentwicklung veröffentlicht.

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