Hoffnung auf ein Comeback
China ist wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Inflation ist auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren gefallen.
Unterstützung durch Pekings Geldpolitik. Aktienmarkt so niedrig bewertet wie kein anderer BRIC-Markt. Zertifikate ebnen den Weg zu Chinas Aktienmarkt.
Der große Hoffnungsträger hat in den vergangenen Jahren enttäuscht: China. Anders als es die Konjunkturdaten suggerierten, ging es mit den Aktienkursen auf dem Festland nur bergab. Chinesische Aktien sind seit Ende 2009 in einem ungebrochenen Abwärtstrend. Gemessen am Shanghai-A-Aktienindex haben die Festlandsaktien rund 40 Prozent an Wert eingebüßt. Dabei ist die Bewertung chinesischer Aktien deutlich gesunken. Während die Aktien im Hang Seng Index in Hongkong nur mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 9 bewertet werden, liegt das KGV der chinesischen Festlandsaktien, die in Hongkong (HSCEI-Index) notiert werden, bei lediglich 8. Nachdem die chinesische Regierung das Wachstum in der ersten Hälfte des Jahres deutlich nach unten geschleust hat, erwarteten viele Ökonomen bereits eine harte Landung der Wirtschaft. Experten wie Kristina Sandklef, Asien-Ökonomin der Kapitalanlagegesellschaft East Capital, gingen allerdings davon aus, dass Peking über die Geldpolitik die Konjunktur bremst, um die zweistelligen Inflationsraten deutlich zurückzuführen. Peking hat mit dem Umbau der Wirtschaft China unabhängiger von den Exporten machen wollen. Die Exporte trugen beispielsweise 2011 laut Weltbank zu 31 Prozent zum chinesischen Wachstum bei. Mit dem Umbau der Wirtschaft will Peking den Konsum im eigenen Land stärken und damit zu einem wichtigen Standbein der eigenen Wirtschaft machen.
Nach der Lockerung der Kreditvergabe in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres hat sich die Konjunktur Chinas in den vergangenen Monaten tatsächlich wieder beschleunigt. Die offizielle Wachstumsrate für das dritte Quartal wurde mit einer Quote von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angegeben. Experten wie der Fondsmanager Jens Ehrhardt gehen allerdings davon aus, dass die Zahlen – nach US-Methode berechnet – bereits auf Quartalsbasis wieder ein Niveau von 9 Prozent erreicht haben. Kreditgewährung, Exporte, Importe, Investitionen und der Anstieg des privaten Konsums von mehr als 14 Prozent zeigen seiner Ansicht nach, dass China seinen Wachstumstiefpunkt überwunden hat. Auch das Analysehaus Sentix ist optimistisch für den chinesischen Aktienmarkt. Die Analysten weisen darauf hin, dass die chinesische Regierung den Plan einer Wachstumsabschwächung bereits revidiert habe und wieder auf einen expansiveren Kurs zusteuere. Der Baltic Dry Index, der die Frachtrate und damit indirekt die Auslastung von Containerschiffen misst, steige bereits wieder, was ein positives Zeichen für eine Erholung der chinesischen Wirtschaft sei. Auch wenn es wegen einiger nachlaufender Konjunkturzahlen zu Rückschlägen kommen könnte, machen die in die Zukunft gerichteten Indikatoren Hoffnung auf ein positives viertes Quartal. Allerdings sollten die zweistelligen Wachstumsraten der Vergangenheit angehören. Nach der Phase der Neuausrichtung erwartet die Regierung selbst Wachstumsraten zwischen sieben und acht Prozent, nachdem es in den vergangenen zehn Jahren eine annualisierte Wachstumsrate von 10,6 Prozent gab.
Die Banken bieten eine breite Palette von Produkten an, mit denen Anleger in den chinesischen Aktienmarkt investieren können. So bietet die Royal Bank of Scotland (RBS) ein Partizipationszertifikat an, das die Entwicklung des ETF WISE CSI 300 China Tracker (DE000AA1DEW5) widerspiegelt. Der von dem ETF abgebildete Index enthält in chinesischen Renminbi notierte, an den Wertpapierbörsen Shanghai und Shenzhen gehandelte und in China ansässige Unternehmen. Insgesamt wird die Wertentwicklung von 300 A-Aktien von den Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung abgebildet. Der Index wird in Renminbi notiert. Mit einem Anteil von 37 Prozent ist der Schwerpunkt des Index auf Finanztitel gelegt. Im laufenden Jahr liegt das Zertifikat mit einem Minus von etwas mehr als 8 Prozent hinten. Der Anleger kommt in den Genuss der Dividendenzahlungen. Die Managementgebühr liegt bei 1 Prozent jährlich.
Von der RBS kommt ein China A-Shares Trackerzertifikat, das die Wertentwicklung des ETF FTSE/Xinhua A50 Index (NL0000764439) eins zu eins abbildet und damit den Zugang zum chinesischen A-Aktienmarktsegment ermöglicht. Dieser beinhaltet chinesische Finanztitel, die nur von chinesischen Staatsbürgern erworben werden können. Das China S-Shares Indexzertifikat (DE000AA0R9M1) partizipiert an der Entwicklung chinesischer Unternehmen, die an der Börse in Singapur gehandelt werden. Dieses Zertifikat konnte im laufenden Jahr 1,4 Prozent und über die Zwölfmonatsfrist fast 7 Prozent zulegen.
Deutlich besser als die Festlandsbörsen hat der Hang Seng Index abgeschnitten. 2012 konnte der Index bereits 17 Prozent zulegen. Die Einjahresperformance liegt bei 7,3 Prozent. Von der Deutschen Bank wird ein Indexzertifikat auf den Hang Seng Index (DE0003721411) angeboten, das die Entwicklung der Aktien eins zu eins ohne Dividendenanspruch abbildet. Für die mutigeren Anleger bietet der Emittent auch einen Hang Seng Index Wave XXL Call (DE000DE1Y3F4) an. Hier liegt die Knock-out-Schwelle bei 16.770 Punkten, also 23 Prozent unter dem aktuellen Indexkurs. Die Indexentwicklung wird mit einem Faktor von 3,8 gehebelt. Dank des Aufschwungs am Aktienmarkt in Hongkong konnte der Anleger innerhalb von zwölf Monaten mit diesem Produkt einen Gewinn von rund 100 Prozent erreichen. Neben den Chancen bestehten allerdings auch Risiken. Wegen der Gefahr eines Knock-out ist bei diesem Produkt ein strenges Risikomanagement notwendig. Für die Vorsichtigen hat die Société Générale eine China-Anleihe (DE000SG3LCC4) im Angebot, die mit einem partiellen Kapitalschutz von 80 Prozent ausgestattet ist. Der Anleger partizipiert zu 100 Prozent an einer positiven Wertentwicklung des Shanghai Composite Index. Der Anstieg ist allerdings nur bis zu einem Kursniveau von 40 Prozent oberhalb des Startpreises möglich. Schließt das Zertifikat unter der Barriere von 80 Prozent, bekommt der Anleger 80 Prozent seines Nennwertes zurückgezahlt.
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Der Autor dieses Artikels ist Christian Grabbe, Derivateexperte bei der Baader Bank AG und zuständig für alle Derivategeschäfte. Weitere Informationen rund um die Themen Indizes, Aktien, Anleihen, Hebelprodukte, ETFs, Devisen und Rohstoffe erhalten Sie auf www.Baadermarkets.de sowie in dem kostenlosen Newsletter Zertifikate Börse.“
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