Vermögensverwalter-Kolumne

So sichern Sie mit Zertifikaten Ihr Depot richtig ab

16.08.13 16:50 Uhr

So sichern Sie mit Zertifikaten Ihr Depot richtig ab | finanzen.net

Deutschland steht kurz vor der Bundestagswahl, die europäischen Konjunkturdaten sind...

... alles andere als überragend, in Griechenland wird ein neuer Schuldenschnitt diskutiert – und der DAX steht nahe dem All-Zeit-Hoch. Etliche Anleger fragen sich in dieser Situation: Wie lässt sich ein Depot auf einfache Weise gegen eine Korrektur absichern? Eine Option sind Reverse-Bonus-Zertifikate.

Von Michael Reuss, geschäftsführender Gesellschafter der Huber, Reuss & Kollegen Vermögensverwaltung

Diese Zertifikate profitieren bei der richtigen Wahl der Parameter von fallenden Märkten und spielen selbst in einem moderat steigenden Markt noch immer eine attraktive Rendite ein. Reverse-Bonus-Zertifikate, die sich zur Absicherung eignen, beziehen sich auf einen Aktienindex wie den DAX, der nachfolgend Basiswert genannt wird. Am Ende winkt die Chance auf eine Bonuszahlung, falls die vereinbarte Barriere während der gesamten Laufzeit nicht berührt bzw. überschritten wird.

In diesem Fall wird dem Käufer am Laufzeitende der Nominalbetrag des Zertifikats zuzüglich Bonus überwiesen. Berührt der Index während der Laufzeit jedoch nur einmal die Barriere oder überschreitet sie, wird das Zertifikat am Laufzeitende anteilig zum Schlusskurs des Basiswerts am Bewertungstag ausbezahlt. In diesem Fall sind Verluste möglich. Einen Bonus gibt es in diesem Szenario nicht.

Die Wahl des Emittenten ist wichtig

Welche Faktoren entscheiden nun über den Erfolg der Absicherungsstrategie? Das Wichtigste ist die Auswahl eines bonitätsstarken Emittenten, sodass sich Erfahrungen wie während der Lehman-Pleite im Jahr 2008 möglichst nicht wiederholen können. Im zweiten Schritt bestimmt der Anleger die Barriere und die Laufzeit anhand seiner eigenen Marktmeinung. Die Barriere sollte dabei so hoch gelegt werden, dass sie während der Laufzeit möglichst nicht berührt oder überschritten wird.

Entscheidend für das mit dem Investment verbundene Risiko ist die Höhe des Basispreises. Je niedriger der Basispreis ist, desto höher ist das Risiko bei Überschreitung der Barriere. Leider wird genau diesem Parameter meist zu wenig Beachtung geschenkt. Da ein niedriger Basispreis zu einer höheren Rendite führt, wird oft der höheren Chance der Vorzug gegeben. Da es in unserem Fall aber um eine Absicherung geht, ist dies der falsche Anreiz.

Gehen Sie nicht auf Renditejagd!

Hat man alle Faktoren – Emittent, Laufzeit, Barriere und Basispreis – festgelegt, erhält man die mögliche Rendite des Reverse-Bonus-Zertifikates. Ist man mit dieser Rendite zufrieden, bietet sich ein Kauf an. Ist sie zu gering, sollte man auf andere Lösungen ausweichen. Eine Anpassung der Parameter, um eine gewünschte Rendite zu erhalten, ist nicht ratsam. Leider wählen jedoch viele Anleger diesen Weg. Zu beachten ist: Auch bei Zertifikaten mit fixen Parametern ist aktives Handeln unabdingbar. Nur dann wird eine Absicherung über Reverse-Bonus-Zertifikate zum Erfolg.

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