Hersteller von Generika reiben sich die Hände
Die Pharmamultis greifen mitunter tief in die Trickkiste, um den Patentverfall ihrer Medikamente aufzuhalten.
Nicht selten werden Arzneimittel einer sogenannten Optimierung unterzogen, um damit einen neuen Patentschutz zu erreichen. Doch auch dies hält den Trend in Richtung Generika nicht auf. Es kann ihn höchsten verlangsamen mit dem Resultat: Das Umfeld für die „Big Pharmas“ trübt sich zusehends ein und die Hersteller von Generika reiben sich die Hände.
Es geht um riesige Summen
Die „Patent-Uhr“ tickt bei vielen Medikamenten. Laut einer Studie vom Beratungsunternehmen IMS Health verlieren bis 2015 Medikamente ihren Patentschutz, die zusammen auf einen jährlichen Umsatz von über 140 Mrd. US-Dollar kommen. Diese Zahl entspricht rund einem Fünftel des jährlichen Gesamtumsatzes aller Arzneimittelpräparate. Brisant: Allein in den kommenden zwei Jahren werden sechs der zehn weltweit umsatzstärksten Medikamente ihren Patentschutz verlieren und somit postwendend Konkurrenz durch Generika bekommen.
Diese Umsatzgiganten sind betroffen…
Es geht unter anderem um den Cholesterinsenker Lipitor von Pfizer, das mit 13 Mrd. US-Dollar umsatzstärkste Arzneipräparat. Auf der Kopierliste steht gemäss einer RBS-Analyse auch der Blutverdünner Plavix von Sanofi-Aventis und Bristol-Myers Squibb. Auch bei diesem Medikament tickt unbarmherzig die „Patent-Uhr“. Mit Plavix wurde 2009 ein Umsatz von rund 9 Mrd. US-Dollar eingefahren.
Ein repräsentativer Index
Der ABN Amro Generic Pharmaceuticals TR Index (Bild 1) spiegelt die Entwicklung von 12 Unternehmen, die stark bis ausschliesslich im Generikageschäft tätig sind. Die drei grössten Positionen per 14.10.2010 waren (Gewichtung in Klammern): Gedeon Richter (9,92%), Novartis (9,21%) und The United Laboratories International Holdings (8,68%). Mit dem Global Generika Open-End Zertifikat (ISIN: NL0000605582) von der RBS holen sich Investoren diesen Index ins Depot.
Bild 1: ABN Amro Generic Pharmaceuticals TR Index in USD, 07.07.06 – 05.02.10
Risikohinweis: Aktien sind volatil. Deshalb kommt dieses Zertifikat nur für Anleger in Frage, die das Risiko verstehen und auch tragen können. Eine laufende Überwachung ist empfehlenswert.
Thomas J. Caduff ist Chefredakteur der YouQuant.com - ETF/ETC-Flash''s und der QuantScreener.com - Derivate-Flash''s. Weitere Informationen: www.icngroup.com.
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