High Tech + Emerging Markets + Hebelwirkung
Mini Futures auf Nasdaq OMX-Index mit Hebel 4 bis 7
Aktien aus sogenannten Schwellenländern, den Emerging Markets, gelten ebenso wie Aktien des Technologiesektors als volatil. Aus diesem Grund ziehen beide Gattungen das Interesse vieler kurzfristig orientierter Anleger auf sich. Die Indexberechnungsstelle Nasdaq OMX kombiniert mit dem Emerging Markets Technology Index das strategische mit dem sektoriellen Indexkonzept: Lediglich Unternehmen der Informationstechnologie (IT) und Telekommunikation (TelCo), die in Emerging Markets beheimatet sind, finden Eingang in das Auswahluniversum des Index. Als Schwellenländer gelten hier neben den sogenannten BRIC-Staaten und Südafrika noch 13 weitere Länder aus Osteuropa, Nordafrika, Südostasien und Südamerika. Unter den ersten fünf Werten, die bei jeder halbjährlichen Neugewichtung 40 Prozent der Indexgewichtung vertreten, befinden sich derzeit vier asiatische und ein südamerikanisches Unternehmen: China Mobile (TelCo, China), Taiwan Semiconductor (IT), America Movil (TelCo, Mexico), Tencent (IT, China) und Baidu (IT, China). Der Index hat gegenüber seinem Startwert vom 02.06.2011 bei 250 US-Dollar derzeit knappe 20 Prozent verloren und schneidet damit minimal besser ab als der MSCI Emerging Markets Index, während der amerikanische Technologie-Benchmark-Index NASDAQ seinen Ausgangswert des Vergleichszeitraums behaupten konnte.
Aus der Tatsache, dass der Hebel einer Investition als Quotient aus dem Preis des zugrundeliegenden Finanzinstrumentes und dem Betrag definiert ist, welcher tatsächlich aufgewendet werden muss, um eine Einheit des Instrumentes zu handeln, geht hervor, dass Indexzertifikate immer einen konstanten Hebel von 1 haben. Das klassische Open End Index Zertifikat (ISIN: DE000BC1X220) reflektiert bei einem Bezugsverhältnis von 10:1 exakt den Indexstand und kostet aktuell 15,15 Euro. Wagemutigeren Investoren ermöglicht Barclays über Long Mini-Futures Indexinvestitionen mit Hebel 4 (ISIN: DE000BC1FT26), Hebel 5 (ISIN: DE000BC1FT18) und Hebel 7 (ISIN: DE000BC1FT00). Die Geld-Brief-Spanne beträgt jeweils fixe 0,20 Euro, was 1,3 Prozent im Index entspricht. Sollte der Index um 85 Zähler oder knappe 6 Prozent klettern, ergibt sich zwar für Index-Zertifikat und alle Mini-Futures der gleiche absolute Zuwachs von 0,85 Euro, prozentual zum eingesetzten Kapital profitiert man mit jedoch mit ungleich höheren Raten 24, 30 und 40 Prozent (in die Gegenrichtung wirkt der Mechanismus entsprechend!). Da nicht in allen Ländern und Aktien jederzeit mit verfügbaren oder gar liquiden Aktienleihe- und Repo-Märkten gerechnet werden kann, welche die Emittentin zur Absicherung eigener Short-Positionen benötigte, ist die Emission von Short Mini-Futures leider nicht möglich.
HebelprodukteReport-Fazit:
Wer über Mini-Futures investiert, achtet darauf, dass die Differenz zwischen Finanzierungslevel und Stopp-Loss-Marke, das sogenannte Gap-Risiko, welches man der Emittentin abnimmt, nicht allzu groß ist. Angesichts der Volatilität des Referenzindex erscheinen die hier angewandten 5 Prozent Abstand beider Marken als angemessen und fair.
Autor: Thorsten Welgen
HebelprodukteReport: Walter Kozubek ist Herausgeber des HebelprodukteReports. Dieser kostenlose PDF-Newsletter erscheint zwei Mal im Monat. Zusätzlich ist Herr Kozubek auch Herausgeber des ZertifikateReports, sowie einer der Betreiber des Internetratgebers www.geld.com
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