Champions-League-Zertifikate - Fußballwetten an der Börse!

Renditeträchtig waren sie in der Vergangenheit eher nicht.

Eine Alternative für deutsche Fußballfans, die nicht auf den BVB und seine Aktie stehen, sind so genannte Ex-tra Sportzertifikate, beispielsweise Champions League-Zertifikate. Diese ähneln vom Aufbau her normalen Zertifikaten, basieren also auf Schuldverschreibungen von Banken.

Letztlich handelt es sich dabei um eine Langzeitwette auf ein Sportereignis. Der entscheidende Unterschied zu einer normalen Wette bei einem Sportwettenanbieter: Ex-tra Sportzertifikate werden fortlaufend an der Börse gehandelt, sind also (Ex)change- (tra)ded. das heißt der Zertifikate-Inhaber kann also jederzeit während der laufenden Saison ein Zertifikat von einem bestimmten Verein kaufen oder verkaufen.

*Beispiel Bayern München Champions League-Zertifikat

Das Champions League-Zertifikat des FC Bayern München notiert aktuell beispielsweise bei 9,50/11,50 Euro. Gewinnt der amtierende deutsche Meister tatsächlich in dieser Saison die begehrte Trophäe, erhalten Zertifikate-Inhaber einen Betrag von 100 Euro ausbezahlt. Damit lässt sich der Kapitaleinsatz knapp verneunfachen, wenn sie zu 11,50 Euro kaufen.

In der Praxis können Sie aber schon verdienen, wenn Bayern beispielsweise das Viertel- oder das Halbfinale erreicht. Der Kurs dürfte in dem Fall deutlich ansteigen und Sie können einen hohen Gewinn vorzeitig realisieren, wenn Sie nicht auf einen tatsächlichen Finalsieg spekulieren möchten.

*Ver-45-fachung mit Schalke 04?

Wenn Sie gar zu den verwegenen gehören, die Schalke 04 einen Champions League-Sieg zutrauen, können Sie im Erfolgsfall richtig absahnen.

Sollte Felix Magath nach dem völlig missglückten Saisonstart tatsächlich das Ruder herumreißen und am 28.Mai in Wembley sein absolutes Meisterstück machen, winkt der 45fache Betrag ihres Einsatzes. Denn das S04-Zertifikat gibt es aktuell für nur 2,20 Euro zu kaufen. Alleine das Überstehen der Gruppenphase könnte hohe Gewinne bringen.

Der Nachteil der Produkte: Die Handelsvolumina sind momentan extrem gering bzw. kaum vorhanden. Bisher ist das Produkt selbst also keine Erfolgsgeschichte. So handeln Sie ausschließlich mit dem Emittenten. Daher sind die Spreads zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs bei den Zertifikaten relativ hoch. Diese Differenz bezahlen letztlich Sie als Anleger.

Zudem sind die Zertifikate nur über solche Broker handelbar, die mit Tradegate zusammenarbeiten. Eine Liste finden Sie unter www.tradegate.de.

*Was Sie sonst noch beachten müssen

Weil es sich bei den Produkten um spekulative Derivate handelt, dürften nur Kunden eine Handelszulassung erhalten, die bei Ihren Banken entsprechende Risikoprofile hinterlegt haben. Das heißt also solche, die grundsätzlich auch andere Zertifikate handeln dürfen.

Beachten sollten Sie, dass auch bei kleinen Anlagebeträgen von ihrem Online-Broker Mindestgebühren erhoben werden. Es macht also keinen Sinn nur Zertifikate im Wert von 20 Euro zu erwerben, wenn Sie beispielsweise bereits 15 Euro je Kauf- bzw. Verkaufsorder bezahlen müssen. Hier sollten Sie unbedingt die Konditionen ihrer Bank beachten.

MEIN FAZIT:

- Ex-Tra Sportzertifikate sind eine interessante Alternative für fußballbegeisterte Anleger, denen herkömmliche Sportwetten zu wenig strategische Optionen ermöglichen.
- Sie sollten sich bewusst sein, dass die meisten Papiere am Ende wertlos verfallen und ihren Einsatz entsprechend anpassen.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.