Finanztest-Depotvergleich

Zu hohe Depotkosten: Bis zu 791 Euro im Jahr sparen durch Depotwechsel

14.11.21 19:13 Uhr

Zu hohe Depotkosten: Bis zu 791 Euro im Jahr sparen durch Depotwechsel | finanzen.net

Order- und Depotgebühren können richtige Renditekiller sein. Ein Vergleich von Finanztest zeigt, dass nicht wenige Anleger Hunderte Euro zu viel bezahlen. Die Preisunterschiede seien enorm, urteilt das Fachmagazin.

Das Verbrauchermagazin Finanztest hat in Ausgabe 12/2021 die Gebühren von Neo­brokern sowie 37 Filial-, Direktbanken und Onlinebrokern unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind eindeutig: "Ein Depotumzug kann auf Dauer Tausende Euro bringen", urteilt Finanztest. Als Kostentreiber identifiziert Finanztest dabei zum einen vermeidbare Gebühren für die Order­ausführung, zum anderen aber auch Kosten, die "allein schon durch die Verwahrung" von Wertpapieren entstehen.

Finanztest-Vergleich: bis zu 3.750 Euro nur für die Depotführung

So errechnen die Warentester in einem 50.000 Euro-Modelldepot mit lediglich zwölf Orders im 12-Monats­zeitraum Verwahr­entgelte von bis zu 154 Euro pro Jahr (Leipziger Volksbank Onlinedepot). In einem zweiten Modell­portfolio mit 4 Trades und 150.000 Euro Depotvolumen errechnet Finanztest bei der teuersten Filialbank im Test (Commerzbank Klassikdepot) sogar Fixkosten von 375 Euro im Jahr. Daraus resultiere eine langfristige Kosten­belastung von 3.750 Euro "für die reine Depotführung [...] über einen Zeitraum von 10 Jahren".

Wer auf Beratung verzichte und seine Orders selbst ausführe, könne viel sparen, urteilt das Verbraucher­magazin der Stiftung Warentest daher folgerichtig. Auch bei den Orderkosten ermitteln die Warentester erhebliche Unterschiede. Selbst bei den im Vergleich zu Filialbanken meist günstigeren Direktbanken und Onlinebrokern fallen immerhin bei fünf namhaften Anbietern Kosten von mehr als 20,00 Euro für eine 6.000 Euro-Order an. Da viele Banken und Broker die Ordergebühren abhängig von der Ordergröße berechnen, kann diese Gebühr bei höheren Ordervolumina auch deutlich höher liegen. Für Finanztest ist daher auch die vom Volumen unabhängige Flatfee "die transparenteste Lösung".

Bei 3 von 12 Onlinebrokern liegt die Ordergebühr unterhalb 10 Euro

Zurück zum Kostenvergleich: Gerade einmal drei der zwölf von Finanztest geprüften Direktbanken und Onlinebroker berechnen für eine 6.000 Euro-Order weniger als 10 Euro. Anders bei den vier unter die Lupe genommmenen Neobrokern: Hier fallen bei drei der vier Broker im Test (finanzen.net zero, Justtrade, Scalable Broker) überhaupt keine Kosten an. Lediglich Trade Republic fällt hier etwas aus der Reihe und berechnet 1 Euro pro Order. Das Urteil von Finanztest: "Alle vier Smartphone-Broker sind empfehlenswert." Auch der Kauf von Wertpapieren sei bei den Neobrokern ziemlich einfach: "Meist ist man mit wenigen Klicks am Ziel und muss kaum etwas selbst eintippen."

Bis zu 792 Euro sparen. Ein Depot-Vergleich zahlt sich aus

Insgesamt sind die von Finanztest ermittelten Kostenunterschiede erheblich. Zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter im Test klafft im Modellportfolio (mittelgroßes Depot; 12 Orders im Jahr) eine Differenz von 792 Euro. Wer unnötige Kosten vermeiden will, sollte daher die Preise und Leistungen seiner Bank regelmäßig mit denen anderer Broker vergleichen. Gerade bei günstigen Online- und Neobrokern können Anleger nicht selten mehrere hundert Euro im Jahr einsparen.

Die neue Finanztest-Ausgabe (Nr. 12/2021) können Anleger im Online-Shop der Stiftung Warentest erwerben. Einen schnellen Überblick über die Konditionen verschiedener Anbieter können sich Börsianer auch mit dem regelmäßig aktualisierten Broker-Vergleich von finanzen.net verschaffen.

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