Wieder Weltuntergang

Gold im Abwärtsstrudel? Möglich, aber unwahrscheinlich - die Gründe

04.06.22 19:51 Uhr

Gold im Abwärtsstrudel? Möglich, aber unwahrscheinlich - die Gründe | finanzen.net

Die Stimmung an der Börse ist schlecht - so schlecht, dass Crashpropheten Hochkonjunktur haben. Ein gutes Zeichen für die Bullen.

Werte in diesem Artikel
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Rohstoffe

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von Markus Bußler, Euro am Sonntag

Das Kursziel von Harry Dent ist für Goldbullen alles andere als verlockend. 900 Dollar in den nächsten zwei Jahren. Der Börsenbrief- und Buchautor Dent sieht die Finanzmärkte generell in einer Blase. Alles werde fallen. Egal ob Aktien, Kryptowährungen oder Edelmetalle. Anschließend freilich soll es Kaufchancen geben. Der Bitcoin könne Richtung einer Million Dollar steigen. Aber zunächst werde alles zusammenbrechen. 900 Dollar bei Gold? Vergessen wir einmal kurz, dass Harry Dent als Crashprophet verrufen ist und solche Kursziele in der Vergangenheit bereits öfter ausgegeben hat, ohne dass sie dann letztlich eingetroffen sind. Aber ist es wirklich möglich, dass der Goldpreis so tief fällt?

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Unmöglich, argumentieren einige. Die Produktionskosten der meisten Förderfirmen sind mittlerweile auf über 1.000 Dollar je Unze gestiegen. Fällt der Goldpreis darunter, wäre das Geschäft unrentabel und würde eingestellt werden. Damit seien die Produktionskosten eine natürliche Unterstützung für den Goldpreis. Leider ist es aber nicht ganz so einfach. Eine Mine funktioniert nicht wie ein Auto, das man mal eben abstellt und wieder anlässt. Das Herunterfahren einer Mine dauert Wochen, das Hochfahren meist Monate. Konzerne werden sich also genau überlegen, ob bei einem Goldpreisrutsch sofort die Produktion heruntergefahren wird. Freilich, viele Produzenten sind mittlerweile finanziell so gut aufgestellt, dass sie einen Teil des produzierten Goldes in Erwartung höherer Preise vorerst lagern können. Dazu sehen wir in Phasen niedrigerer Goldpreis ein anderes Phänomen: Goldproduzenten werfen ihre Minenpläne über den Haufen und bauen zunächst das Erz ab, an das am leichtesten zu gelangen ist, um die Kosten zu senken. Das bringt kurzfristig Entlastung, sorgt aber langfristig für Probleme.

Möglich, aber unwahrscheinlich

Auch sonst gibt es leider nichts, was dieses Kursziel unmöglich macht. Doch es gibt viele Gründe, weshalb es unwahrscheinlich ist. Selbst in der disinflationären Phase von 2013 bis 2015 ist Gold nie auf ein derart niedriges Kursniveau gefallen. Aus technischer Sicht deutet vieles auf eher steigende Kurse in den kommenden Monaten hin. Und auch wenn die Notenbanken von Zinsanhebungen sprechen - eine Deflation wollen sie sicher nicht riskieren.

Aktuell scheint Gold die Schwächephase überwinden zu wollen. Nach wie vor bleiben Produzenten wie Barrick Gold (WKN: 870 450) oder auch Agnico Eagle (860 325) nicht nur aufgrund der Dividendenrendite interessant. In einem Umfeld steigender Goldpreise werden sie sich gut entwickeln. Harry Dent wird dann vermutlich längst wieder in Vergessenheit geraten sein.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Barrick Gold.











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Bildquellen: Eric Chiang/123rf, Brian A Jackson / Shutterstock.com

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