Goldman Sachs: Das sind die Aussichten für die Ölnachfrage
Die US-Bank Goldman Sachs glaubt an eine Erholung der Ölnachfrage. Anleger sollten sich diesbezüglich aber in Geduld üben.
Werte in diesem Artikel
• Goldman-Analysten glauben an Erholung der Nachfrage
• Erst 2022 wieder Vorkrisenniveau
• Nachfrage nach Flugbenzin dürfte länger niedrig bleiben
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die OPEC und ihre Partner haben mit einer Drosselung der Ölproduktion auf den Preisverfall am Ölmarkt reagiert. Doch reicht das, um der schwachen Nachfrage wieder auf die Beine zu helfen? Ja, glaubt die US-Bank Goldman Sachs, macht in ihrem jüngsten Research-Bericht, aus dem CNBC zitiert, aber Einschränkungen.
Erst 2022 wieder Vorkrisen-Niveau
Die Experten des Finanzhauses glauben, dass die Ölnachfrage ihr Niveau von vor der Corona-Krise wieder erreichen kann - allerdings nicht innerhalb der nächsten Monate. Für 2020 rechnen die Analysten mit einem Einbruch der Nachfrage nach dem schwarzen Gold um acht Prozent. Zwar habe eine Erholung eingesetzt, dennoch bleibe die Nachfrage unter Normalniveau: Im Juni habe diese um zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen, so das Finanzhaus.
Besser schätzen die Experten dann die Lage für das kommende Jahr ein: Für 2021 rechnen die Goldman-Analysten mit einem Nachfrageplus von rund sechs Prozent. Erst im Folgejahr 2022 ist laut Goldman Sachs damit zu rechnen, dass sich die Ölnachfrage wieder vollständig erholen wird und das Niveau von vor der Corona-Krise erreichen kann.
Und auch langfristig trauen sich die Goldman-Analysten eine Prognose zu: Ihren Höhepunkt wird die Ölnachfrage dem Research-Bericht zufolge in 10 Jahren, also 2030, erreichen.
Nicht-OECD-Länder als Erholungstreiber
Die Bank verweist bei ihrer Einschätzung auf das ROAD-Modell (Refining Oil Auto Demand). Die angepasste Einschätzung der Ölnachfrage und die aktualisierte Prognose für den Nachfragehöhepunkt sei "von einem soliden fundamentalen Wirtschaftswachstum, der Demografie der Schwellenländer und relativ niedrigen Ölpreisen getrieben", hieß es von Seiten der Analysten weiter. "Wir glauben, dass Nicht-OECD-Länder und insbesondere der Petrochemiesektor in den nächsten zehn Jahren die Haupttreiber für das Wachstum der Ölnachfrage sein werden."
Benzin wird die Nachfrageerholung anführen
Am schnellsten wird sich wohl die Kraftstoffnachfrage erholen, so Goldman weiter. Vor dem Hintergrund wieder steigender Pendlertätigkeiten und der Verlagerung von öffentlichen zu privaten Verkehrsmitteln rechnen die Experten hier mit einer schnellen Erholung. Zudem gehen sie von einer verstärkten Nutzung von Privatfahrzeugen für touristische Zwecke aus, was die Benzinnachfrage ebenfalls stützen dürfte. Allerdings warnen die Experten davor, dass eine zweite Corona-Welle diesen Trend schnell wieder zunichte machen könnte.
Deutlich weniger optimistisch zeigen sich die Experten allerdings für die Erholungskurve bei Flugbenzin. Die Airline-Branche ist von der Corona-Pandemie und insbesondere von den weltweiten Lockdown-Maßnahmen besonders empfindlich getroffen worden. Dass die Menschen schnell wieder in dem Maße Flugzeuge nutzen werden, wie dies vor der Pandemie der Fall war, halten die Experten für wenig wahrscheinlich. Die Nachfrage nach Düsentreibstoff sei der "größte Verlierer" der Coronavirus-Krise. Das Vertrauen der Verbraucher in das Fliegen werde ohne Impfstoff niedrig bleiben und das Verbraucherverhalten könnte sich möglicherweise langfristig ändern, heißt es in dem Bericht weiter. Vor 2023 sei daher nicht mit einer Rückkehr der Nachfrage nach Flugbenzin auf das Vorkrisenniveau zu rechnen.
Redaktion finanzen.net
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