US-Wahlkampf

Vor den US-Wahlen: Goldman Sachs rät zu Goldkäufen

26.06.24 23:18 Uhr

Kehrt mit Trump die Inflation zurück? Goldman Sachs-Marktstrategen empfehlen Gold-Investment | finanzen.net

Die US-Präsidentschaftswahlen im November haben das Potenzial, große Bewegungen an den internationalen Aktien- und Rohstoffmärkten auszulösen. Goldman Sachs-Strategen raten angesichts eines drohenden Inflationsanstiegs bei einer Rückkehr von Donald Trump zum Kauf von Gold.

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• Goldman Sachs: Trump-Wahlerfolg könnte Inflation wieder anheizen
Gold als optimaler Schutz vor Inflation
• Goldman sieht Goldpreis bei 2.700 US-Dollar zum Jahresende

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Die für den 5. November terminierten Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA werfen ihre Schatten voraus. In einer kürzlich veröffentlichten Studie rät die US-Investmentbank Goldman Sachs Anlegern dazu, sich frühzeitig gegen potenzielle Risikofaktoren abzusichern.

Republikanischer Wahlsieg: Die Inflationsbedrohung

In ihrer Analyse heben die Strategen von Goldman Sachs Gold als wertvolle Absicherung gegen potenzielle Inflationsrisiken im Zusammenhang mit den US-Wahlen hervor. Sie argumentieren, dass ein republikanischer Wahlsieg sowohl bei den Präsidentschafts- als auch bei den Kongresswahlen das größte Risiko für Inflation und Anleiherenditen darstelle. Dieses Risiko ergebe sich aus mehreren vorgeschlagenen Maßnahmen, die die Republikaner unter der Führung von Trump ergreifen könnten: höhere Einfuhrzölle, langsamere Einwanderung, strengere Sanktionen gegen iranisches Öl, niedrigere Steuern und Versuche, die Politik der Federal Reserve zu beeinflussen.

Der ehemalige Präsident Donald Trump, der aller Voraussicht nach erneut für die Republikaner kandidieren wird, hat vorgeschlagen, die Einkommenssteuer durch Zölle zu ersetzen. Darüber hinaus berichtete das Wall Street Journal, dass Trump-Verbündete Pläne hätten, die Unabhängigkeit der Federal Reserve zu untergraben, obwohl die Kampagne diese Pläne nicht bestätigt hat. Diese Faktoren könnten die Inflation anheizen, was Gold der US-Bank zufolge zu einer attraktiven Absicherung mache.

Demokratischer Wahlsieg: Unternehmenssteuererhöhungen

Aber auch ein Wahlsieg der Demokraten - sowohl bei den Präsidentschaftswahlen als auch bei den Kongresswahlen - dürfte Gold mittel- bis langfristig ebenfalls Auftrieb verleihen, so die Goldman-Marktstrategen. Ein Sieg der Demokraten berge zwar andere Risiken, unterstreiche aber auch den Wert von Gold als Absicherung. So stellt das Team von Goldman Sachs fest, dass unter einer demokratischen Regierung erhebliche Erhöhungen der Unternehmenssteuern zu erwarten seien, was zulasten der Gewinnentwicklung der Unternehmen gehen dürfte.

Weiterer Risikofaktor: Politische Beeinflussung der Fed

Das mögliche Auslaufen der Amtszeit von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Federal Reserve, im Mai 2026 bringt eine weitere Unsicherheitsschicht mit sich. Angesichts der lautstarken Haltung der vorherigen Trump-Regierung zur Fed-Politik könnten die Bedenken der Märkte hinsichtlich der Unabhängigkeit der Fed den Goldpreis stark unterstützen. Die Strategen von Goldman Sachs heben auch die derzeit niedrigen Kosten für den Kauf von Goldoptionen hervor, wobei die implizite Volatilität auf Sechsmonatssicht bei 14 Prozent liege, was Gold zu einer attraktiven Risiko-Rendite-Chance mache. Sie räumen jedoch ein, dass die Fed durch eine straffere Geldpolitik, als sie bislang allgemein erwartet wird, die Entwicklung des Goldpreises möglicherweise dämpfen könnte.

Goldman Sachs sieht Gold bis Jahresende bei 2.700 US-Dollar

Die optimistischen Aussichten der Goldman-Analysten für das gelbe Edelmetall beruhen jedoch nicht nur auf der politischen Dynamik in den USA. Sie gehen auch davon aus, dass Gold bis zum Jahresende auf 2.700 US-Dollar je Unze steigen könnte, wegen der starken Nachfrage der Zentralbanken der Schwellenländer und der asiatischen Haushalte. Ausgehend vom derzeitigen Niveau von 2.331,60 US-Dollar je Unze wäre dies gleichbedeutend mit einem Anstieg um fast 16 Prozent (Stand: 25. Juni 2024).

Darüber hinaus könnten weitere Sanktionen, ähnlich denen, die seit 2021 verhängt wurden, den Goldpreis um weitere 15 Prozent in die Höhe treiben. Zudem könnte die Besorgnis über die Fähigkeit der US-Regierung, ihre Schulden zurückzuzahlen, die sich in einer Ausweitung der US-Credit-Default-Swaps um eine Standardabweichung widerspiegelt, den Goldpreis um weitere 15 Prozent steigen lassen.

Neben Gold sieht Goldman Sachs den Wert von Long-Positionen in Öl als Absicherung gegen geopolitische und inflationäre Risiken. Diese duale Strategie, in Gold und Rohöl zu investieren, biete den Analysten zufolge einen robusten Ansatz, um das unsichere wirtschaftliche Umfeld, das durch die bevorstehenden US-Wahlen geprägt ist, zu meistern.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Brian A Jackson / Shutterstock.com, Chip Somodevilla/Getty Images

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