Öl-Experte: Ein Ölpreis von 300 Dollar je Barrel ist "nicht unmöglich"
Pierre Andurand ist ein französischer Geschäftsmann und Chief Information Officer bei Andurand Capital Management LLP. Auf dem Gebiet Öl ist der Hedgefonds-Manager ein echter Spezialist. Mit einer Serie von Tweets machte er am Sonntag auf sich aufmerksam.
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Die Kurznachrichten auf dem Dienst Twitter sind mittlerweile zwar wieder gelöscht, Javier Blas von Bloomberg war jedoch wachsam und hat auf seinem Twitteraccount die Äußerungen hochgeladen.
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#Oil hedge fund manager Pierre Andurand says in a serie of tweets that $300 oil is ‘not impossible’ (tweets now appear to be deleted, but see screen grab below for original comments) #OOTT #OPEC https://t.co/IFmXYhCRbf pic.twitter.com/gmYUXiHIsr
- Javier Blas (@JavierBlas2) 30. April 2018
Höhere Ölpreise sind kein Problem für die Wirtschaft
Andurand ist der Meinung, dass es möglich ist, dass der Ölpreis über 300 US-Dollar ansteigt. Preise von über 100 US-Dollar pro Barrel sieht er als unproblematisch an: "Also nein, Ölpreise von 100 US-Dollar werden die Wirtschaft nicht killen", schrieb er auf Twitter. Als Begründung führt er an, dass die Nachfrage unelastisch sei und 2014 nach drei Jahren, in denen Ölpreise bei 110 US-Dollar pro Barrel lagen, schwaches Wirtschaftswachstum, hohe Arbeitslosigkeit und viele andere Probleme Europa belasteten, die Nachfrage nach Öl trotzdem stark anstieg.
Preise von über 100 US-Dollar pro Barrel seien außerdem nötig, um "genug Investitionen außerhalb der USA" anzukurbeln. Denn nur wenige Unternehmen gingen das Risiko von Projekten mit einer langen Laufzeit ein, weil sie Angst davor hätten, dass die Spitzen der Nachfragen bereits erreicht sind.
Momentan eher Preisrückgänge zu verzeichnen
Andurand sieht aber in dieser Angst vor Gipfelnachfragen paradoxerweise einen Grund, der zu einem Versorgerschock führen könnte. "Wenn die Preise nicht schnell genug ansteigen, ist es nicht unmöglich, dass in ein paar Jahren der Ölpreis bei 300 US-Dollar liegt." Die Ansicht Andurands deckt sich mit der von Saudi-Arabiens Ölminister Khalid Al-Falih. Wie Bloomberg berichtete, habe dieser erst diesen Monat angemerkt, dass die Ölpreise das aktuelle Niveau deutlich überschreiten könnten, ohne ökonomischen Schaden anzurichten.
Momentan liegt der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent bei ungefähr 74 US-Dollar, ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WIT) ist für circa 67 US-Dollar zu haben. Preise von 300 US-Dollar, wie sie Andurand voraussagt, würden also mehr als eine Vervierfachung der aktuellen Preise bedeuten. Just ist allerdings eher ein Rückgang der Ölpreise zu verzeichnen, der Grund hierfür liegt in der Angst, die USA könnte das Atomabkommen mit dem Opec-Land Iran aufkündigen.
Redaktion finanzen.net
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