Iran gibt Trump die Schuld an hohen Ölpreisen
US-Präsident Donald Trump hat schon mehr als einmal herbe Kritik an der Höhe der Ölpreise geübt. Doch laut dem Iran, einem der größten Ölproduzenten, hat er diese Situation selbst zu verantworten.
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Erst am Wochenende fand das Treffen von OPEC- und Nicht-OPEC-Mitglieder in Algier statt. Die Förderländer einigten sich darauf, die Produktionsmenge vorerst nicht zu erhöhen. Doch das dürfte US-Präsident Donald Trump einen weiteren Grund für Kritik geben.
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OPEC im Visier von Trump
Donald Trump hat schon mehrfach die Organisation erdölexportierender Länder, kurz OPEC, für die steigenden Ölpreise verantwortlich gemacht, so auch am vergangenen Donnerstag.
We protect the countries of the Middle East, they would not be safe for very long without us, and yet they continue to push for higher and higher oil prices! We will remember. The OPEC monopoly must get prices down now!
- Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 20. September 2018
"Wir schützen die Länder des Nahen Ostens, sie wären ohne uns nicht sehr lange sicher, und doch drängen sie weiterhin auf immer höhere Ölpreise! Wir werden uns daran erinnern. Das OPEC-Monopol muss jetzt die Preise senken!", forderte der US-Präsident in der Kurznachricht.
Trump soll selbst Schuld sein
Doch nicht nur die OPEC stemmt sich gegen Trumps Behauptungen, dass sie die Ölpreise absichtlich hoch treiben würde. Auch Experten weisen darauf hin, dass Trump mit der Aufkündigung des Atom-Deals mit dem Iran im vergangenen Jahr selbst ein Stück für das Steigen der Rohölpreise verantwortlich sei. Denn durch die gegen den Iran verhängten US-Sanktionen sind die Öllieferungen aus dem Iran gesunken, wodurch wiederum die OPEC den Ausfall an Rohöl ausgleichen müsste. Ob dies jedoch gelingt, darin sind sich Fachleute nicht sicher.
Doch nicht nur die Sanktionen treiben den Ölpreis nach oben. Auch die ausgiebige Twitter-Nutzung des US-Präsidenten sei ein Grund dafür, sagte Hossein Kazempour, Iran-Vertreter in der OPEC, gegenüber CNBC. "Die Trump-Regierung drängt die Politik in die OPEC [...] und zielt darauf ab, einen Keil zwischen die Mitglieder zu treiben, um ihre eigenen Interessen durch niedrigere Preise zu sichern", so der Experte. Doch die OPEC sei eben keine politische Organisation, das betont auch Suhail Al Mazrouei, OPEC-Präsident und Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate: "Wir sind eine nicht-politische Organisation. Die Aufgabe dieser Organisation und aller beteiligten Produzenten ist es, eine Marktbalance zu erreichen".
Trump-Tweets lösen kleine Ölrally aus
Kazempour sieht insbesondere die Twitter-Manie in Trumps Regierung kritisch. "Wenn er [Trump, Anm. d. Red.] still bleiben würde, wären die Preise niedriger, dessen bin ich mir sicher", so der Iran-Vertreter. Die Fundamentaldaten würden das derzeitige Preisniveau nicht rechtfertigen, sodass für ihn nur die Reaktionen der US-Regierung für den Anstieg verantwortlich sein können.
Bereits am vergangenen Donnerstag, als Trump die Kritik an der OPEC über Twitter verbreitete, stiegen die Ölpreise. Derzeit notiert WTI bei über 72 US-Dollar je Barrel, während Brent bei über 80 US-Dollar je Barrel steht.
Redaktion finanzen.net
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