Trotz Nachfrageschwäche

Ölpreise setzen Erholung fort - die Gründe

09.04.20 13:16 Uhr

Ölpreise setzen Erholung fort - die Gründe | finanzen.net

Die Ölpreise haben ihre Erholung am Donnerstag trotz der anhaltenden Nachfrageschwäche fortgesetzt und Gewinne aus dem frühen Handel bis zum Mittag ausgebaut.

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Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete zuletzt 34,27 US-Dollar und damit 1,44 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI mit Lieferung im Mai stieg um 1,64 Dollar auf 26,73 Dollar.

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Am Nachmittag wollen führende Ölförderländer über eine Förderkürzung beraten und damit eine Lösung im Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland herbeiführen. Das Treffen war ursprünglich für Montag angesetzt worden. Die russische Regierung hatte im Vorfeld bereits ihre Bereitschaft zur Reduzierung der täglichen Fördermenge signalisiert, was die Erholung des Ölpreises zuletzt stützte. Ein Treffen der Energie-Minister der G20-Gruppe unter Vorsitz von Saudi-Arabien könnte am Freitag folgen.

Für Commerzbank-Experte Eugen Weinberg entscheidet sich am morgigen Freitag, ob die Videokonferenz der Vertreter der Opec+ am Donnerstagnachmittag tatsächlich eine Entspannung am Ölmarkt herbeiführen kann. Dann nämlich gebe Saudi-Arabien seine offiziellen Verkaufspreise für die Mai-Lieferungen bekannt. Werden die aktuellen Rabatte auf Brentöl beibehalten oder sogar ausgeweitet, würde dies aus Sicht von Weinberg statt einer Entspannung eine neue Eskalation im Preiskrieg einleiten.

Der Nachfrageausfall infolge der Corona-Epidemie hält derweil an. Marktbeobachter sprachen in einigen Weltregionen von einem Rückgang um 70 Prozent. In den USA werden zur Zeit laut Angaben der Regierung nur noch 14,4 Millionen Barrel am Tag nachgefragt, das wäre das niedrigste Niveau seit 1990. Der starke Einbruch der Nachfrage aufgrund der Beschränkungen in zahlreichen Ländern zeige sich laut Aussage von Händlern auch in der Gesamtschau: Normalerweise verbrauche die Welt ungefähr 100 Millionen Barrel Öl am Tag, einige Händler sprachen zuletzt nur noch von 65 Millionen Barrel täglich.

Am Ölmarkt hielt sich der Optimismus über eine mögliche Entspannung im Preiskrieg in Grenzen. "Der Nachfrageausfall, der weit größer ist als die optimistischste Förderkürzung durch die OPEC und ihre Verbündeten, wird die Preise wahrscheinlich weiter drücken", hieß es von Ölmarkt-Experte Bjornar Tonhaugen von Rystad Energy.

/ssc/jkr/fba

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)

Bildquellen: Tjostheim / Shutterstock.com

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