Spotpreis vs. realer Preis

Experte hält Goldpreis für viel zu niedrig: So viel kostet das Edelmetall wirklich

09.05.21 15:19 Uhr

Experte hält Goldpreis für viel zu niedrig: So viel kostet das Edelmetall wirklich | finanzen.net

Die Preise für Gold am Terminmarkt pendeln seit einigen Monaten deutlich unterhalb von 2.000 US-Dollar je Feinunze, diese Preisgrenze überschritt der Goldpreis zuletzt im Sommer 2020. Ein Experte hält den wahren Goldpreis aber für deutlich höher.

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• Spotpreise nicht annähernd am "realen" Preis
• Experte sieht Realpreis bei 2.100 US-Dollar
• Inflationsängste treiben Menschen in physisches Gold

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Der Goldpreis hat in diesem Jahr bereits mehr als sechs Prozent verloren. Zuletzt wurden im August vergangenen Jahres mehr als 2.000 US-Dollar für eine Feinunze bezahlt. Ed Moy, ehemaliger Direktor der US-amerikanischen Münzprägeanstalt sieht den realen Preis aber deutlich über dem derzeit gehandelten Spottpreis am Terminmarkt.

Preis der bezahlt wird deutlich höher

Wie der Goldexperte gegenüber Kitco News betonte, sei der wahre Goldpreis der, den Menschen bereit seien, für das Edelmetall auf den Tisch zu legen. Der aktuelle Spotpreis von Gold sei "verwirrend", so Moy. Denn der reale Preis für Gold soll seiner Ansicht nach viel höher liegen. "Der wahre Goldpreis ist der Spotpreis plus die Prämien, die Investoren bereit sind, für das physische Gold zu zahlen. Was Sie tun, ist: Sie schlagen 300 oder 350 Dollar auf den Kassapreis auf. Am Ende liegt der Goldpreis derzeit bei etwa 2.100 Dollar, was in etwa dem Rekordhoch entspricht, das wir im August gesehen haben", rechnet er vor.

Goldmünzen stark nachgefragt

Die US-amerikanische Prägeanstalt habe im Hinblick auf den Verkauf von Anlagemünzen im Januar den besten Jahresstart seit rund zwei Jahrzehnten markiert. "Es ist ungewöhnlich, einen so starken Start zu haben. Im Januar verkauften sie 220.000 Unzen Goldmünzen. Das ist der beste Januar, den es je gab", sagte Moy. Dass Goldmünzen und -barren bei Anlegern aktuell sehr beliebt sind, stellte auch die Branchenorganisation World Gold Council kürzlich fest: Während Anleger in großem Stil Gelder aus Wertpapieren, die mit Gold besichert sind, abgezogen hätten, sei physisches Gold im ersten Quartal stark nachgefragt gewesen: Mit einem Plus von 36 Prozent auf 339,5 Tonnen wurde sogar das beste Quartal seit Ende 2016 erzielt.

Der günstige Preis sei in diesem Zusammenhang nicht der Kaufgrund für Investoren. Schaue man sich Goldmünzenhändler an, werde man feststellen, dass "zusätzlich zum Gold-Spot-Preis zwischen 250 und 350 US-Dollar an Prämie für den Kauf dieser Münzen anfällt. Der Preis kann also niedrig sein, aber weil die Nachfrage so hoch ist, sind die Menschen bereit, einen außergewöhnlichen Betrag zu zahlen - 20 Prozent über dem Marktpreis für Gold - nur um die Münzen kaufen zu können".

Grund für die hohe Nachfrage sei insbesondere die Angst vor einer unkontrollierbaren Inflation. Dabei verweist der Experte auf die zusätzlichen monetären und fiskalischen Anreize, die die Sorge vor einer Geldentwertung schüren. Auch die Anleihenmärkte würden dieser Interpretation zustimmen, betont Moy.

Spotpreis vs. Realer Preis Folge von Anlagephilosophien

Die Diskrepanz zwischen dem realen Goldpreis und den aktuellen Spotpreisen führt der Experte auf unterschiedliche Anlagephilosophien zurück. "Privatanleger verfügen nicht über die ausgeklügelten Finanzinstrumente, mit denen institutionelle Anleger verschiedene komplizierte Derivate absichern können. Ein einzelner Anleger kann keine verbrieften Hypotheken kaufen, um sich abzusichern. Am Ende kaufen sie Edelmetalle, da diese für sie sehr leicht zugänglich sind", sagte er.

Redaktion finanzen.net

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