World Gold Council: So sind die Aussichten für Gold in diesem Jahr
Gold gilt als sicherer Hafen, den Marktteilnehmer in turbulenten Zeiten besonders zu schätzen wissen. Wie die Aussichten für das Edelmetall 2019 sind, hat der World Gold Council (WGC) untersucht.
2019 könnte ein gutes Jahr für Gold werden, schreibt der WGC in seinem Ausblick. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Marktrisiken und Wirtschaftswachstum, das der Lobby-Verband für das nächste Jahr voraussagt, dürfte den Goldpreis positiv beeinflussen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Marktunsicherheit und Protektionismus
Der WGC geht davon aus, dass 2019 ein Jahr sein wird, an dem es an den Märkten wieder zu viel Unsicherheiten kommen wird. Die Volatilität werde in diesem Jahr steigen, die Bewertung von Aktien hoch bleiben. Gerade wenn die Kurse ständig schwanken, der Einstiegspreis teuer und die fortlaufende Entwicklung von anderen Assetklassen unsicher ist, greifen Anleger vermehrt zu Gold. Hinzukommen würden die niedrigen Zinsstrukturkurven - in den USA liegt die für 10-jährige-Staatsanleihen sogar 1,5 Prozent unter dem Niveau, das 2008 vor Ausbruch der Finanzkrise herrschte. Selbst langjährige Staatsanleihen geben Investoren damit keine finanzielle Sicherheit mehr, was sie nach einer Alternative suchen lasse.
Ein weiterer Punkt, der die Unsicherheiten am Markt vorantreibe, sei die politische Lage in Europa. Europäer greifen seit Anfang 2016 oft zu Gold, was insbesondere dem im Vergleich zu den USA schwächeren Wirtschaftswachstum, das die europäische Wirtschaft anfälliger für Erschütterungen macht, zu schulden sei. Und auf der europäischen Landkarte sieht es auch für 2019 nicht gerade rosig aus: Eine der größten Herausforderungen in diesem Jahr ist der Brexit, aber auch die sozialen Proteste der Gelbwesten in Frankreich oder die populistische eurokritische Regierung in Italien sind für viele Investoren Grund zur Besorgnis und für Instabilität.
Auch die protektionistische Politik von US-Präsident Donald Trump, der mit Einfuhrzöllen um sich wirft, werde sich auf langfristige Sicht negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Dass Regierungen anderer Länder ebenfalls protektionistische Absichten hegen, verbessert die Lage an den Märkten auch nicht. Alles in allem sieht der WGC ein erhöhtes Risiko für eine Rezession, Experten erwarten eine invertierte Zinsstrukturkurve in den USA noch im ersten Halbjahr 2019 - zwar kein eindeutiger Indikator für eine bevorstehende Rezession und doch ging dieser Faktor bisher jeder Rezession voraus.
Schwächerer Dollar
Ein schwacher US-Dollar und niedrige Zinsen sind normalerweise Gründe, warum sich Investoren Gold als Anlageoption zuwenden. Der WGC vermutet, dass der US-Dollar im Wert sinken wird, darauf deute der DXY-Index hin, der die Entwicklung des Dollars gegenüber anderen Leitwährungen untersucht. Hier habe sich der Dollar schon um zehn Prozent gegenüber seinen Tiefstständen 2008 erholt - als er das letzte Mal ähnlich hoch stand, habe das eine Korrektur zur Folge gehabt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Leitzinsen nicht mehr weiter steigern wird, stehen gut. Ohne steigende Zinsen schwächt sich normalerweise auch der Dollarkurs ab. Mit einem schwächelnden US-Dollar wird es für viele Anleger attraktiv, in den sicheren Hafen Gold zu investieren.
Nachfrage in Schwellenländern, bei Schmuck und Technologie
Durch strukturelle wirtschaftliche Reformen in Schwellenländern - allen voran Indien und China - steige hier der Wohlstand der Mittelschicht, die dann vermehrt in Gold investiere. Steigern würde der Wohlstand auch die Nachfrage nach Goldschmuck und dem Einsatz von Gold in der Technologie. Die Aussichten des WGC für Gold in diesem Jahr stehen gut, was Anleger freuen dürfte - allerdings bedeutet eine verstärkte Zuwendung zum Gold eben auch wirtschaftliche Unsicherheiten in anderen Marktbereichen.
Redaktion finanzen.net
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